Kategorie: gelebtes

Sozial isoliert….

…und trotzdem (oder deswegen?) eine Freundschaft verloren.

Und zwar so: Langjährige (25 Jahre!) Freundin fragt per Whatsapp an, ob sie (+ Mann) spontan rumkommen können, sie wären grad in der Nähe.

Miki ist recht rustikal, Freundin eigentlich auch, außerdem weiß sie das …nach den vielen Jahren.

Also frage ich recht uncharmant nach, ob sie noch alle Latten am Zaun hätte…. (soziale Isolation usw.).. Ich drückte im vorigen Artikel schon mein Unverständnis darüber aus, wie unsozial, egoistisch und fahrlässig ich die Leute finde, die ihre Live- Kontakte nicht reduzieren.

Das fand ich zwar sehr deutlich, sie aber beleidigend. Ich solle doch in meinem gemieteten Reihenhaus (!) bleiben. [Hey, Reihenendhaus bitte!!] ;)

Ich hab sie dann noch mal darauf hingewiesen, dass wir uns mit meiner Mutti (Hochrisikogruppe) isoliert hätten. Und sie solle doch mal TV gucken, aber bitte Nachrichten. Ja, nicht richtig nett, aber bestimmt.

Und dann ging’s erst richtig los: ich wäre ihnen (also ihr mit Mann) zu blöd, ich will immer nur das Beste für mich haben ( ööhm, wer nicht, so lange man selbst dafür strampelt? Aber wie kommt sie in diesem Zusammenhang darauf?), zu doof zum Auto fahren (ja, passt auf, wem man was erzählt; sie meinte tatsächlich den schweren Unfall vom letzten Montag, da war ich ja Beifahrer- und auch der Fahrer von jeder Schuld frei), ich solle meine Mutter schön isoliert halten, beim Tür- öffnen vorsichtig sein, es wäre gefährlich, und viel Spaß mir noch in meinem zu teuren (aha) Reihenhaus. Hintendran ein paar Kotz- Smilies.

Da triefte der Neid raus und es macht mich traurig. Denn genau ihre (vermeintliche) Eigenschaft, dass sie nicht neidisch ist, habe ich sehr geschätzt. Nun hab ich mich auch noch geirrt.

Ok., dachte ich, dann ist das das Ende. Hab aber noch geschrieben, dass ich mit beendeten Freundschaften so verfahre wie mit gescheiterten Partnerschaften: ich bewahre mir das Gute. Und ihnen alles Gute gewünscht.
Vielleicht kommt ja bei ihnen noch die Erkenntnis an, was Corona bedeuten kann. Für jeden. Möglicherweise klopft Corona höchstpersönlich an. Geht mich nichts mehr an, muss dazu aber noch sagen, dass besagte Nicht- mehr- Freundin jede Menge Vorerkrankungen hat. Deshalb bin ich auch so entgeistert über ihr Verhalten. Dass sie in der Nähe waren heißt, dass sie bei einem Teil ihrer Familie, meines Wissens nach mit Kleinkind, waren. Wahrscheinlich ganz gut, dass mich das nichts (mehr) angeht. Nicht mal mehr in meinen Gedanken.

Die schönen Erinnerungen sind für mich wertvoller Besitz. Die behalte ich. Ich schrieb ihr (wegen dem zu teuren, gemietetem Reihenhaus) aber noch mein Jahres- Brutto. Hm, tut mir leid, aber ich konnte nicht anders :oops: Aber ich schwöre, ich bin zwar super stolz darauf, wie ich mich beruflich entwickelt habe, aber ich habe es nicht vor mir her getragen. Nun ja, das sieht man ja schon daran, dass sie denkt, das Haus wäre zu teuer….

Aber vielleicht waren wir sowieso schon auf unterschiedlichen Wegen unterwegs, Zeit für die finale Wegegabelung. Hier hatte ich etwas über die besagte „Freundin“ geschrieben.

Ja, so kann’s gehen. Ich weiß, dass nach meiner Fassungslosigkeit und der Wut noch eine Traurigkeit kommen wird, aber das gehört dazu.

Schön war’s. Vorbei ist’s.

Nachtrag: da muss erst so ein fieser Virus kommen, damit man unverblümt vor Augen geführt bekommt, mit was für egoistischen Idioten man seine Zeit verschwendet hat. Und das eigentliche Thema hat sie ja sofort verlassen und hat ihren bösartigen Wortmüll über mein Leben und meine Lebensweise gekippt. Oh wie sehr muss das all die Zeit in ihr gebrodelt haben.
Da ist ja echter Ballast aus meinem Leben verschwunden.
Sowas will ich mir auch nie wieder aufsammeln.

 

In geheimer Mission

Mein Leben! Ich sag’s euch! Nie kehrt mal Ruhe ein!

Also: ich habe sowieso eine Woche Urlaub geplant, mittendrin mein Geburtstag. Neu dazu gekommen war, dass Mikmups sich den Arm gebrochen hat. Volles Programm, OP, dann Riesen- Gips. Also bei uns einquartiert.

Und dann noch eine geheime Mission. Geht wieder um Job und so.

Also ein kleines Köfferchen gepackt und in eine Stadt im Süden gefahren. In Höhe Nürnberg, genau an der Raststätte, an der ich mich immer mental auf die Teamtreffen im derzeitigen Mutterhaus in Nürnberg mit einem Kaffee und einem Stück schwedische Mandeltorte tröste vorbereite (weil es dort keinen Kaffee gibt!!) auch wieder angehalten und mich genau so gestärkt:

Übrigens richtig doofes Regenwetter:

Dann endlich erstmal am Hotel angekommen, recht schön:

Allerdings blieb die Parkplatzkapazität unklar für mich, ich hatte Glück und stand auf der Straße dichte bei, es soll auch noch eine Tiefgarage geben, die hab ich aber nicht entdecken können.

Einen Zimmer- Kaffee gab es gleich, nicht soooo schlecht:

Anschließend wurde ich abgeholt und bin mit unserer Vermieterin lecker essen gegangen. Wir haben uns nämlich noch nie persönlich gesehen, obwohl sie schon bei uns war und „ihr“ Bärenhaus bestaunt hat, da war ich aber auf Dienstreise. Das war schön und sehr lecker!

Die Reisebegleiter haben es dann auch noch ins Bett geschafft:

Geschlafen habe ich gut und gleich nach dem Aufwachen gab es erstmal einen Not- Kaffee:

Anschließend ein lecker Frühstück und noch einen Kaffee mit aufs Zimmer genommen:

Und nun … zum Termin. Ich rege mich da nicht mehr auf vorher, aber dass die Sache mit dem Parken blöd wird, wußte ich. Aber es war mehr als blöd, es war haarsträubend. Aber am Ende stand Blacky da (kein Parkplatz, aber auch kein Verbot…denke ich):

So sieht es dort (noch) aus, alles eine riesige Baustelle:

Der Termin war anstrengend, hatte danach keine Buchstaben mehr.

Und gleich wieder ins Auto gesprungen und ab nach Hause!

Bei der Pause einen sehnsüchtigen Blick in Richtung Heimat, aber ich musste noch ein Stück. Darf ich sagen, dass ich es ein bissel satt hatte?

Vor allem, als kurz vor meiner Abfahrt das hier zu sehen war:

Aber was soll’s, ich muss ja schon froh sein, wenn bei den vielen Kilometern, die ich immer fahre,  nur Stau’s stören, könnte ja schlimmer sein.

Ergebnis(se) der Aktion: für den Job hab ich ein „Ja“, aber nicht sofort. Wird jetzt immer zum Monatsende interessant, wenn ich kündigen könnte/ müsste. Zweites Ergebnis: wir bekommen eine richtig schicke Markise für unsere Terrasse.

Ich werde berichten!

Gleiche Stelle- trotzdem anders

Wieder in Chemnitz, wieder Hotel Amber.

Anders diesmal: ich habe aktuell keinen Hunger, letztes Mal war das die Nummer mit „17 Uhr Café schon zu, Restaurant macht erst 18 Uhr auf“ und ich superhungrig mittendrin (und länger auch hungrig geblieben).
Diesmal war geplant, später im Restaurant einen Happen zu essen. Und erstmal auf dem Zimmer einen Kaffee zu trinken, hier gibt es nämlich eine Kaffeemaschine im Zimmer. Hab ich gedacht.
War aber nicht. Hab ich nachgefragt: „Nein, nur im Businesszimmer, Sie haben ein Comfort- Doppelzimmer. Möchten Sie umbuchen?“ „Nein.“
Da hatte ich letztes Mal wohl ein Upgrade. Gut, dass ich vorsichtig geworden bin: ich hab meine Reise- Maschine mit. Und da das Zimmer noch nicht fertig war, gab es einen Begrüßungskaffee.

Konnte dann aber auch gleich ins Zimmer (wo ich die Maschine dann vermisste).

Begleiter:

Hier der Blick aus dem Fenster; nicht schön, aber ein Fitzelchen Schnee. Hatte dieses Jahr noch GAR KEINEN gesehen:

Ich hatte mein derzeitiges (Jahrhundert- ) Projekt mit. Dank LED Lampe  in jedem finsteren Hotelzimmer möglich (keine bezahlte Werbung), ist aber praktisch das Ding.

Als sich der Hunger eindringlich meldete hab ich das Restaurant ausprobiert. Und das war lecker und entsprach genau meinem Appetit:

Nach einer guten Nacht mein Aufwach- Kaffee:

Und anschließend ein leckeres Frühstück. Hier dann der Wiedererkennungswert: kein schöner Tisch mehr eingedeckt, also wieder selbstgemacht. Dafür gab es dann ein zickiges Gesicht der Bedienung. Erst recht, als ich auf den Filterkaffee verzichtete und 3x die (gute) Kaffeemaschine enterte. Milchkaffee + Espresso, da war ich wach.

Danach meine Chemnitz- Runde.

Und anschließend ein Treffen, mal ein ganz anderer Ort für diesen Zweck: ein Autohaus.
Lief gut, sozusagen nach Plan.
Ich werde berichten.

 

Wurzen, noch mehr Nester, Zwickau

Wieder unterwegs.
Bei mir läuft’s, Kunde ruft, los geht’s.

Diesmal über Wurzen, Meuselwitz, Weida… nach Zwickau. Also Sachsen, Sachsen, Thüringen, Sachsen… ich war in den meisten Ecken noch nie.

Und lerne dazu! Wer will sich vom Parkplatzstress erholen? Der fahre nach Wurzen! So sieht es da bei Parkraumbewirtschaftung aus:

Niedlich, ne?

Von dort ging es dann immer jeweils eine Stunde über Landstraßen, hat was, aber zog sich dann ganz schön.

Ziel für den Tag war das Hotel Marienthal in Zwickau. Und da ging es damit los, dass man 3x vorbeifahren muss, ehe man sieht, wo man (evtl.) reinfahren kann und wenn man sich das dann traut, fährt man um einen Gaststätten- Pavillon herum und landet auf solch einer Fläche:

Da wusste ich dann weder, ob es wirklich das Hotel sein soll und was das nun für eine Fläche sein soll (und ob man da überhaupt hätte rauffahren dürfen). War dann alles richtig, aber ist denn so ein blaues „P“ Schild so teuer? Oder was selbstgemachtes, aber irgendwas??

Hotel (für mich zum merken) und Spoiler: 2 Etagen ohne Fahrstuhl, Zimmer müffelt, umständlich ausgedruckter WLan-Zugang ist ein Witz: geht nämlich GAR NICHTS, die Krönung war ein schmutziges Handtuch vom Vorgänger und später kroch Essensmief ins Zimmer (aus dem Flur), obwohl ich Tür nicht mehr aufgemacht habe. Also nicht mehr. Ich.

Beweisfoto (Zettel ist fürs Zimmermädchen), ich hatte aber frische Handtücher, allerdings bretthart

Das beste draus gemacht:

Bimbo ist ja unstrittig, aber wieder hat sich George in den Koffer geschlichen. Er ist eben ein guter Reisebär. Müssen wir den anderen ja nicht verraten ;-)

Ein Hoch auf den bewährten Kaffee- Sklaven!

Im Hotel hätte ich einen Filterkaffee bekommen. Und auch was zum Essen. Aber als es bis oben miefte, war ich mit meiner Entscheidung froh- es gab Obst, Kekse, einen Joghurt und einen kleinen Käse. Alles gut.

Am nächsten Morgen fiel mir ein, dass ich ja gar nicht mehr frühstücke. Der Filterkaffee war aber wirklich lecker und auch sonst war alles sehr liebevoll angeboten. Bezahlt war das Frühstück, erklärt hab ich es auch, also werden sie damit leben können, dass sie mir meinen Tisch umsonst gedeckt haben. (Das wäre wohl ein Hotel- Pluspunkt gewesen, kein Buffet, jeder bekommt, was er wünscht, gebracht. Frische Brötchen, mehrere Sorten, eindeutig frisch gepresster Saft.)
Wenn ich wenigstens minimal Hunger gehabt hätte, wäre das gut gewesen. Hatte ich aber nicht.

Hier seht ihr den Provinz- Charme des Gastraumes ein wenig:

Es regnete. Aber immerhin war Blacky nun sauber:

Ihn werde ich jetzt immer noch mal bildlich festhalten, denn unsere Wege werden sich bald trennen… (Coolste Autonummer for ever!!)

Dann ging es einmal quer durch Zwickau und mittags in Richtung Heimat. Rückreise hat gut geklappt, bin durchgefahren, so ist der Freitagswahnsinn auf den Autobahnen erst nach mir losgegangen.

Herr Fuchs & Frau Fuchs (nicht Frau Elster…)

Heute Bürotag.

Da denkste nichts schlimmes, auf einmal was rotes, felliges vorm Fenster. Aus dem Augenwinkel irgendwie komisch, der Kater ist zwar draußen, aber das ist anders! Realisiert: Fuchs! Pirat gerufen, Smartphone gesucht (…). Da war Frau Fuchs schon in unserer Noch- Baustelle- Ecke:

Am hellerlichten Tag! Aber damit nicht genug, inzwischen guckte Pirat aus dem Fenster und ich seh aus dem anderen wieder was rotes! Frag noch so: „issa noch in der Ecke??“ (da war Herr & Frau noch nicht klar) und er so. „Ja“. Ich so: „Hier kommt noch einer!“:

Na da kiekste!

Der Herr Kater (wenn wir hier schon so vornehm sind) war nicht zu sehen, aber kaum sind die Füchse weg, ist er wieder da. So ganz geheuer war ihm das auch nicht. Und gefallen hat es ihm schon gar nicht, er beobachtete von seinem Turm aus das Geschehen… und war insgesamt viel mehr draußen als sonst …

Ist aber auch allerhand; auf einem Nachbargrundstück ist jede Menge Trödel (….) und… ein Kaninchengehege. Daher weht der Wind! Dort wollten sie hin! Wie kommt ein Fuchs da hoch bitte??

Erst hatte ich Bedenken wegen der Katzentreppe bis in unser Schlafzimmer, besonders in der Nacht vom Herrn Kater gern genutzt. Aber ich denke das Geländer spätestens (siehe Bild) wäre ein guter Fuchs- Filter.

Herr Kater war jedenfalls die ganze Zeit in Alarmbereitschaft, kein Tagesschläfchen und so tot liegt er sonst auch nicht hier rum:

Spät abends oder nachts haben wir hier schon den einen oder anderen Fuchs gesehen. Aber mitten am Tag… ganz schön frech!

PS: Entschuldigt bitte die schlechte Fotoqualität, ist halt doch weit weg, das schafft so ein Normalo- Smartphone nicht besser.

Die Zeit läuft … ab ..

Heute vor 33 Jahren ist ein Untermieter bei mir eingezogen. Diabetes mellitus. Wir kommen aber ganz gut zurecht.
Das wollte ich gar nicht schreiben. Passt aber irgendwie, die Zeit läuft ja auch. 33 Jahre ist ja auch schon ganz schön lange. Nächstes Jahr sind es dann 2/3 meiner Lebenszeit, die ich süß bin. 1x 17 ohne süß, 2x 17 mit. Nun ja.

Schreiben wollte ich aber das hier:

Wenn man fast 100 Jahre alt geworden ist und zur Beerdigung laufen nur 4 Menschen hinterher ist man entweder zu alt geworden oder hat was falsch gemacht.

Nun gut… falsch. Keine selbst- gemachten Kinder. Wobei einem in solch hohem Alter schon wieder passieren kann, dass diese schon tot sind. Freunde und Weggefährten haben sich da meist auch schon verabschiedet.

Der Opa vom Pirat hatte dessen Oma geheiratet, als seine Mutter ein junges Mädchen war. Ich denke, da war er noch recht jung, Pirat kann das nicht genau benennen. Er war für ihn sein Opa, mit Besuchen in den Ferien, Ausflügen und einigen amüsanten Geschichten, auch als der Pirat noch zur See fuhr. Leider ist seine Oma Ende er 80er Jahre gestorben. Und Opa hat sich eine neue Lebensgefährtin gesucht. Diese hatte (große) Kinder, durch die Piraten- Mutter wurde das Verhältnis schwierig (lange Geschichte, sie hat es dem Opa aus egoistischen Gründen schwer gemacht, schon zu Zeiten, als er in ihre Familie kam und nach dem Tod ihrer Mutter hat sie ihn für Dienstleistungen annektiert). Jedenfalls wurde der Kontakt sehr ausgedünnt.

2015 hatte der Opa wieder Pech, auch seine zweite Frau starb. So habe ich ihn auch erst kennengelernt, weil sich der Pirat ein bissel mehr einbringen wollte. Das war kurz vor dem Tod der Piraten- Mutter. Er war auch einer der wenigen Begleiter auf deren letzten Weg.
Mehrmals waren wir mit ihm essen und er hat auch unser gemeinsames Zuhause gesehen, hat uns hier besucht. Aber wir haben nichts weiter für ihn getan, er hat sich nie gemeldet und sagte, die Kinder seiner Frau würden sich kümmern, inklusive einem täglichen abendlichen Anruf vorm Zubettgehen, was ich sehr schön fand. Er war in dem hohen Alter in seiner eigenen Wohnung, 2. Etage ohne Fahrstuhl und ging noch raus.

Doch wie es absehbar war haben ihn Ende letzten Jahres die Kräfte verlassen. Aus seiner eigenen Wohnung heraus ist er ins Krankenhaus gekommen und nach einer Woche- am 13.12.2019 hat er die Augen für immer geschlossen.

Heute war die Beerdigung. Pirat sagte gerade eben – er weiß nicht, was ich hier schreibe- er fand die Situation skurril.

Wir wollten uns mit den „Kindern“ (älter als wir) um 10 Uhr am Friedhofstor treffen und dachten so: sich schnell vorstellen (ich kannte sie nicht), kleiner Schwatz und um 10.30 Uhr oder so geht es los. 5 vor 10 waren wir da und guckten in die Runde, da stand schon ein sportlich gekleideter Friedhofsmann da und begrüßte gleich mit Handschlag eine Frau und einen Mann, die hinter uns durchs Tor stürmten. Dauerte einen Augenblick, bis ich begriff, dass „sie“ das sind. Zwei Leute, wo sind deren Kinder, für die der Opa der Opa war?? Ein förmlicher Handschlag, der eine Friedhofsmann radelte davon. Da stand ein zweiter Friedhofsmann (sorry, mir fällt keine passende Bezeichnung ein) mit einem spillrigen Wagen a la Rollator (sah wirklich ein bissel so aus) und da war eine Urne drauf.
Und das war schon der Opa! Er bat uns, ihm zu folgen und schon ging’s los.
Die beiden, dahinter wir beide. Die „Kinder“ mit einer einzelnen, winzigen Blume, wir jeweils mit einem Handstrauß.

Ewiger Marsch, vorneweg das klapprige Alu- Wägelchen. (Wenn man nur sowas insuffizientes hat- wie wäre es mit würdevollem Tragen?)

Die Urne wurde herabgelassen, der Friedhofsmann faselte 2 Sätze, a la „wir sind nicht tot, wenn wir tot sind, sondern erst, wenn wir vergessen sind“ (…..) Note: er hat sich bemüht… und schon war der Opa versenkt. Die beiden „Kinder“ sind gegangen, wir hatten noch 2 bis 3 Sätze ausgetauscht, nur belangloses Zeug, obwohl mich andere Dinge interessiert hätten und weg waren sie. Und ich schielte rüber zu „Opa“. Er liegt auf der grünen Wiese und heute ist 10 cm neben ihm gleich der/die nächste eingezogen, denn der Onkel („er hat sich bemüht“) und noch eine Frau kleideten gerade das nächste Loch mit grünem Kunstrasen aus (das eben noch in Opas Loch war). Die Schale mit „Opas Sand“ blieb gleich stehen, noch Rosenblätter dazu, der nächste bitte!

Das wollten wir nicht mehr sehen und sind abgehauen.

Das meinte der Pirat wohl mit skurril.

Aber immerhin: bei schönstem Sonnenschein konnten wir uns von ihm verabschieden. Ein langes Leben hat sich vollendet.

Tschüß Opa!

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Nachtrag: trotzdem beschäftigt mich: Wenn man über 25 Jahre in einer Familie verankert war, der (fürsorgliche, verlässliche) Mann der Mutter, der Opa für die Enkelkinder war, warum erscheinen zur Beisetzung nur die „Kinder“, völlig ohne Anhang? Wir fühlten uns eher lästig (vielleicht weil ihnen dadurch das traurige Schauspiel bewusst wurde?). Was sind das für Menschen?

Mir wird auch klarer, warum der Kontakt so war, wie er war. Damals haben die Mutter und diese Kinder den Piraten und dessen Mutter gedisst, weil sie sich als „was besseres“ fühlten. Nachdem auch da (bei den Kindern) im Leben nicht alles so bilderbuchmäßig lief, milderte sich das wohl ein bisschen. Aber das gestern- passt schon.

Schämt euch! Oder versteht ihr besser neu-deutsch: Fickt euch! Und eure Kinder?? Sind wie ihr, aha. Eure gerechte Strafe, aber auch ihr werdet mal beerdigt….vielleicht.

Sorry, aber ich bin wirklich wütend. Wütend, dass ein Herr Dr. Sowieso und eine Frau Hochnase -irgendwas -studiert sich so arm verhalten. Das ist Dankbarkeit und Achtung nach 25 Jahren. Ein würdigeres Verhalten wären sie mindestens ihrer Mutter schuldig gewesen.

Finde ich.

Verschlungene Wege

Verlasst euch auf nix! Nichts eigentlich beständiges muss bleiben und nichts provisorisches ist wirklich so schnell überlebt.

Ich denke da an eine Wohnung, in die ich 2005 mehr übergangsweise eingezogen bin. Am Ende hab ich 12 Jahre dort gewohnt (war manchmal etwas eng, aber immer schön). Oder 2003 ein Haus gebaut und nach 2 Jahren verkauft und ausgezogen. Kannste dir nicht ausdenken!

Und dann noch die Zufälle!

Stellt euch mal ne Stadt vor: Berlin. Da wohnte Miki und arbeitete bei Firma XY (mit Brownie und dann Einstein, für Insider). Firma sitzt in Hessen. Dann höre ich dort auf und gehe meine Wege. Bin vorher aber noch aus Berlin raus in eine Brandenburger Gemeinde am Stadtrand von Berlin gezogen. Davon gibt’s ja auch jede Menge. Natürlich hat Firma XY einen Nachfolger für mich gefunden. Aus Berlin. Den kenne ich nicht. Logisch. Und was soll ich euch sagen?? Der wohnt jetzt bei mir in Spuckweite, wenn ich mir Mühe gebe, kann ich in sein Fenster gucken. Na gut, etwas weiter weg (Gott sei Dank!), aber ich könnte abends sehen, ob im Wohnzimmer Licht brennt. Gibt’s doch nicht, oder??  Er weiß von mir nix. Aber ich hab sein Auto gesehen (NICHT Einstein! Dort wird nur noch Octavia gefahren!!). Und weil er die komische Idee hatte, seine Visitenkarte als Whatsapp- Profilbild zu nehmen, hab ich seinen Namen, so war er schnell gefunden. (Und „meine“ Nummer hatte ich noch im privaten Handy drin, so hab ich das serviert bekommen).

Aber dass der aus der Millionenstadt Berlin genau hier in diese Ecke zieht…ist doch verrückt, oder? Und die „Ecke“ wäre auch 16km² groß und hat ca. 13.000 Einwohner. Aber nein, muss genau hier sein ;-)
Normal hätte er ja Einstein, dann würde dieser fast bei mir parken. Irgendwie bin ich froh, dass es nicht so ist, immerhin hatte ich ihn konfiguriert. Und er war das einzige, um was es mir leid tat, als ich Firma XY verlassen habe.

Und aktuell spielt bei mir das Leben auch schon wieder verrückt. Ohne mein Zutun. Und ich bin ja nicht der Typ, der nicht neugierig reinguckt, wenn irgendwo eine interessante Tür auf geht.

Aber noch hab ich nur geguckt.


Ich werde berichten.

Verdächtig?

2019 hat sich verdächtig gemacht. Irgendwie. Kein prägnantes Ereignis.

Sonst war immer irgendwas:

2011: neue Liebe.

2012: neuer Job. Kind in die Schweiz gegangen.

2013: Mann ging und kam wieder*. Kind zurück aus der Schweiz. OP.

2014: auch verdächtig. ;)

2015: Glucose- Monitoring. Nach Insulinpumpe (1996) ein weiterer großer Schritt und Verbesserung des Handlings.

2016: neuer Job.

2017: Umzug.

2018: neuer Job. Neues Familienmitglied (Kater).

2019: nix neues. Na gut, in 9er- Jahren nulle ich immer, dann ist das für die nächsten 10 Jahre auch erledigt. :oops:

* Lass los was du liebst. Kommt es zurück, gehört es dir! :angel:

Lief nicht alles nach Plan. Wird schon wieder.

Ich selbst fühle mich irgendwie ausgelaugt. Wie vom Jahr ausgespuckt. Es darf dann bitte 2020 ein bissel weniger Arbeit sein. Ein bissel mehr Sorglosigkeit, weniger Last auf den Schultern. Das wäre schön!
Ansonsten will ich froh sein, wenn wir uns alle gesundheitlich gut halten und in einem Jahr alle keine anderen Sorgen haben, als darüber zu grübeln, wie wir das Silvester unterhaltsam hinter uns bringen können.
Wie gut das noch 2019 gelingt, werden wir morgen sehen. Aber immerhin hat jeder Gast ein Zimmer mit TV und WLAN, der Kühlschrank ist gut befüllt, wem’s nicht gefällt, der zieht sich zurück. :teddy:

Ich wünsche euch einen guten Rutsch in ein gutes 2020!

Eure Miki

Marode…. oder so

Naja, etwas böse.

Ich war also wieder auf Reisen und die Übernachtung war in Gotha geplant. Ziemlich spontan, dadurch musste ich mir halt ein Hotelzimmer nehmen, wo noch was frei war. Und der Name war Programm: Hotel Morada.

Die Bewertungen ließen mich das Schlimmste befürchten… es war auch partiell wirklich …gewöhnungsbedürftig…und die Assoziation zu „marode“ fiel nicht schwer. Ist aber auch ein gewagter Name!

Aber erste Erleichterung: hatte einen Parkplatz außerhalb des viel zu kleinen Parkhauses (im Sinne; die Plätze zu winzig und das ganze nur 2m hoch). Zweites Glück: ich hatte nicht auf einer halben, sondern einer „ganzen Treppe“ mein Zimmer, das heißt: ich konnte Fahrstuhl fahren und musste nicht meinen lustigen Kofferturm auflösen und schleppen.

Zimmer. Mit der Größe hatte ich auch Glück, war wirklich positiv überrascht:

Allerding: der Geruch! Altbacken, miefig, muffig… kann ich gar nicht beschreiben. Hat man aber nur ganz kurz gerochen.

Wir waren mit!

Die schlechten Bewertungen der Nasszelle fand ich auch erst übertrieben. Ja gut, etwas überholt… marode :razz: aber erstmal funktional. Als ich mir die (beschriebenen) Fugen ansah, hat es aber auch mich ganz schön geschüttelt. Also nicht hingucken. Beim Duschen alles mit Handtüchern ect. auslegen, die Duschwanne, Waschbecken…war alles i.O.

Blick vom Balkon, da hätte ich mein Gepäck fast in den Kofferraum werfen können.

Gastronomie in dem Sinne gabs nicht, ich hätte aber einen Kaffee trinken können. Das hab ich gelassen, aus Gründen:

Hatte allerdings „meine“ Tassen vergessen, also musste ich mir eine aus der Küche holen: 1. dummes Gesicht. 2. Tasse mit Riß in der Glasur. Marode eben.

Futter ging diesmal so:

Hab ich mir auf einer kleinen Runde besorgt, habe eine neue Withings- Uhr, die zeichnet das lustig auf:

So war ich bei herrlichem Wetter noch ein bissel draußen, gut so!

Dann noch ein bissel gearbeitet, später aufs Bett (in Bequem-Klamotten), TV glotzen, hatte auch Dienstrechner mit.

(Daher ist die Kaffeemaschine auch so praktisch, Kaffee geht bei mir immer. Und das Zimmer roch auch gleich besser :razz: )

Skurril wurde es beim Frühstück. Und auch das hatte ich gelesen. Es wird platziert! Wirklich! Aber: mich hatten sie vergessen. Und als ich mein Entsetzen deutlich zeigte, hab ich einen guten Platz bekommen mit dem Rücken zur Wand und Blick in den Raum. Das Glück hatten nicht alle! Da waren kaum Leute und trotzdem wurden die Gäste zum Teil mit dem Gesicht zur Wand gesetzt! Und diese haben das klaglos hingenommen. Ich konnte das nicht so auffällig fotografieren, aber wer macht denn so was? In einer Ecke hocken alle dicht an dicht (sie gehörten nicht zusamen).

Naja, nicht meine Baustelle. Mein Frühstück:

Das war gewollt spartanisch. Der Aufschnitt war wellig und abgezählt. Kuchen gabs nicht, Nutella auch nicht. Dann eben so mit ’nem Ei, war ok.

Jetzt steht eine Weile nichts mit Übernachten an, Kongress in Berlin und alles andere auch mit Rückfahrt am gleichen Tag. Weiß immer gar nicht, was anstrengender ist…

Selten so enttäuscht

Endlich war es soweit: Rostock. Bin ja bisher in meiner Mission seit September 2018 mehr im Süden unterwegs, nun sollte es in mein altes Kampfgebiet gehen (da ist einfach kundentechnisch weniger los).

Also geguckt, wann im Lieblingshotel was frei ist und so geplant.

Ich mache das dann immer so, dass ich ein Gebiet bis 1,5 h vom Hotel weg bearbeite (oder ich pirsche mich langsam ran). Dann hab ich es nicht mehr so weit und am nächsten Tag ist das Gebiet in Hotelnähe dran. Zumindest fange ich dort an. So weit, so gut, so geschehen.

Bis dahin mein Lieblingshotel: Hotel Warnow / Rostock.

Nachdem ich mich deutlich bemerkbar gemacht habe, wurde ich von einem dicklichen jungen Mann begrüßt. Das ging bei den Mädels früher besser, aber kann ja mal vorkommen.

Aber das Begrüßungsgetränk (in meinem Fall ein Kaffee) gibt es nicht mehr. Dumm guck. Nun mischte sich von der Seite noch so ein junger Mann mit blödem Haarpuschel auf dem Oberkopf (ihr wißt schon…) ein. Was er laberte hab ich vergessen, am Ende kam aber raus, ich kann „draußen“ einen Kaffee trinken.

(Sowas meinte ich, ihr versteht?):

Zimmer: ich war mindestens schon 5x im Hotel Warnow aber so ein bescheidenes Zimmer hatte ich noch nie:

Das ist auch wirklich alles, das 2. Bild ist vor Schreck unscharf geworden, aber neben dem Bett gehts in die Nasszelle und das Foto mache ich von der Eingangstür aus. Mehr is nich.

Den Reisebegleitern war das erstmal egal. (Aber seht ihr die zerschrammte Rückenfront?)

Nun musste ich also auf kostenpflichtige Kaffee- Suche gehen:

Zwar schön gelegen an der Warnow, aber mit Plastik- Pavillon- Flair (guckt Artikelbild). Offenbar muss das Hotel das Gebiet dahinter für den Durchgangsverkehr frei geben, das wird gnadenlos monetarisiert:

Kaffee hat nicht geschmeckt und die Kartoffeln hab ich wegen mega- fettig auch bereut.

Als ich wieder hoch ging, fragte ich einen der Hipster- Gang (noch einer, die sitzen da immer hinter Notebooks versteckt und reagieren wachen auf nach Ansprache), ob ich denn nun das schlechteste Zimmer hätte. „Nein, das darunter ist (noch) schlechter, da sieht man nichts, nur Pavillon.“ Sagt der auch noch! Das schlechteste ist also Zimmer „Stadt Mitte“. Na ich werde es nicht erleben!!

Mein Ausblick für Arme (Achtung, ich war auch von diesem Hotel anderes gewöhnt!):

So, für mich sieht das nach schwerem Kurswechsel (vielleicht auch Betreiber-) aus. Wo sind nur die netten Mädels, die nette Frage, ob alles ok ist. Die LED Kerzen im Zimmer (hab ich geliebt, wachste nachts auf, sind die fremden Ecken ausgeleuchtet (= weniger blaue Flecken)… Keine Gummitierchen mehr auf dem Kopfkissen, keine Pflegeprodukte, Nagelfeile ect. mehr, keine 2. Bettdecke (jedenfalls nicht freiwillig, im Schrank hab ich was gefunden). Da fühlt man sich als Frostbeule gleich schlecht…. Das große Zimmer neben mir war offensichtlich frei (oder gibt es Leute, die nie Licht machen?), man hätte mich also auch upgraden können… (und ich würde evtl. dieses Hotel noch auf der Liste haben…)

Naja, nun weiß ich das.

Wenigstens das Frühstück war gut wie immer.

Hab mal den Architekt bedauert: das Hotel ist eindeutig auf die Warnow ausgerichtet (diese ist rechts nicht zu sehen), der hatte sicher nicht auf dem Schirm, dass dann alles mit Billig- Pavillons zugestellt wird. Da kiekste und siehst nüscht.

Nun ja, Rostock war dann auch nicht so richtig nett zu mir. Bin aber wieder gut bei Pirat, Kater und Möbeln gelandet.