Schlagwort: doof

Social Web – wie doof muss man sein?

staunIch habe im Blog einer lieben Kommentatorin einen Artikel gefunden, der wiederum zu einem anderen Blog verlinkt.

Dort schimpft die Autorin über den Schwachsinn, der bei Facebook verbreitet wird und auf ihren eigenen Artikel gab es eine verschwindend geringe Resonanz. Tja, das „schwachsinnige Facebook“. Sagt sie.

Und sie wird sich aus sämtlichen sozialen Netzwerken zurückziehen, Zitat: 

„Hier also hier das Resultat auf meine Frage. Ich werde mich am 31.08.14 nicht nur das bloggen beenden sondern mich auch aus allen Portalen wie Facebook, Twitter und co. löschen. Wichtige Themen haben in diesen Portalen keine Chance.“  (Zitat Pamela Halling)

Sie verunglimpft in ihrem Artikel die Menschen, welche die Möglichkeiten des Social Web für ihre Bedürfnisse nutzen.

Alle Nutzer, die ihre eigenen Interessen offerieren, ihre eigenen Bilder posten, ihre eigene Meinung kundtun, Kontakte knüpfen und pflegen, Menschen mit gleichen Interessen suchen und darüber fachsimpeln, sich in Gruppen zusammen finden, sich gemeinsam über lustige Videos aus aller Welt amüsieren, verlorene Dinge suchen und finden, interessante Nachrichten verbreiten, sich auf Firmenplattformen über Produkte und Dienstleistungen austauschen, sich gegenseitig Tipps geben, ihre eigenen Produkte an den Mann bringen, Aktionen für einen guten Zweck verbreiten, sich über aktuelle Geschehnisse austauschen, die Schnelligkeit des Netzes nutzen, um vor den Fernsehnachrichten die aktuellsten News zu erfahren und schnelle Hilfe zu organisieren … soll ich weitermachen, nee, ne? …. alle doof. Schwachsinnig.

Ja klar. Genau wie auf der Straße, im Discounter, im Bus, bei der Post, im Fussballstadion, im Restaurant… alle doof, oder? Man muss sich im Bus zum besoffenen Penner setzen, im Discounter dicht an Familie Flodder dran bleiben, ins Fußballstadion gehen, obwohl es einen nicht interessiert, im Restaurant zu den feiernden Kegelbrüdern setzen… und wieder: alle doof.

Ich mache also was falsch: ich bin der Admin einer lebendigen, kleinen Gruppe, wo es ums Stricken & Co. geht, wenn irgendwas ist, ich will was zeigen oder fragen, geh ich dorthin und immer wird geholfen, werden Tipps gegeben, Alternativen gezeigt, Vorschläge gemacht, wir helfen uns gegenseitig, neulich eine eine Bedienungsanleitung für eine uralte Nähmaschine bekommen…  Wir alle fühlen uns dort sau-wohl. Doof, ne?  :eyes:

Ich bin auch in unzähligen (Strick-)Gruppen Mitglied, erhalte so immer Input, Produktempfehlungen, Meinungen, Tipps, finde tolle Designs. Und auch in einer tollen Gruppe, wo sich Teilnehmer einer Fortbildung untereinander und mit ihren Lehrern austauschen. Doof, oder?

Oder „meine“ Blogger, ob noch aktiv oder nicht, treffe ich dort, sehe, wie es ihnen geht, was sie so machen, teile ihre Freude oder beglückwünsche zum neuen Job oder zum Enkelkind oder zum Beziehungsstatus (ob nun Hochzeit oder Trennung, je nachdem… :oops: ), gratuliere zum Geburtstag, erfreue mich an Urlaubsbildern mit, lasse mir Dinge empfehlen, lerne neue Produkte kennen, und / oder, wie dies zu benutzen sind, … ok, ok., ich hör ja schon auf… Aber doof, ne?

Alle Mitglieder von Facebook-Selbsthilfegruppen, wo sich Gleichbetroffene und -gesinnte treffen und austauschen…doof.

Ja, ich bin wirklich doof, ich ärgere mich nämlich sehr darüber.

Aber es ist ja „modern“ geworden, darüber zu meckern.

Und wenn es tatsächlich nichts für den einen oder anderen ist: dann meckert nicht drüber, sondern nutzt es einfach nicht! Es heißt ja nicht, dass dann die zufriedenen und aktiven Nutzer doof sind!

Oder so: ich finde heiraten doof, also alle, die es trotzdem tun, sind doof.

Ich mag keinen Spargel, also sind alle, die diesen mögen.. na? Genau: doof.  :ko:

Diese oben zitierte Dame hat übrigens ein Buch geschrieben. Eigentlich ein sehr interessantes Thema.

Wie ich das Buch finde?  _ _ _ _ .

Und, wie doof seid ihr?

Gern können wir eine Blog-Parade daraus machen; Social Web – doof oder nicht doof?

facebook twitter google_plus instagrampinterest

„Ich bin doof“

bindoofIch bin (auch*) dafür; doofe Leute sollten ein Schild tragen müssen, wo drauf steht „Ich bin doof“. Dann kann man sich darauf einstellen!
Frühmorgens, Augen winzig, Gesichtsausdruck grimmig; Nachbar fragt „Na, ausgeschlafen?“ Schild.
Parkbänke. Penner sitzt drauf. „Haste mal een Euro?“ Ja, mehrere, womit soll ick sonst Miete zahlen? (denk ich). Schild.
„Wissen Sie, wie spät es ist?“ „Ja.“ (Ähhm, wollte er es jetzt auch wissen?) Schild.
Tankstelle. Waschanlage. „Na, Auto wieder schmutzig?“ „Nee, mir is nur langweilig.“ Schild.
Einkaufen. Belade mein Auto mit 6x 6x 1,5 Liter Mineralwasser (nicht nur für mich).
Olle fragt: „na Sie haben aber Durst?“ Ich. „Nee, heute ist Waschtag“. Schild.
Komme schnellen Schrittes in ein öffentliches Gebäude, frage den Pförtner nach den Toiletten. „Na Sie ham’s wohl eilig?“ Schild.
Irre mit Fragezeichen im Gesicht durch einen Bücherladen. Kommt eine Verkäuferin „Suchen Sie ein Buch?“ „Nee, die Milch ist alle.“ Schild.
Sitze auf einer Bank, ziehe einen Schuh aus und massiere den Fuss. Frau: „Ihnen tun wohl die Füße weh?“ Ich antworte nicht …. Schild.
Ist länger her, stehe mit Pannen-Auto (Motorhaube offen) am Straßenrand und warte auf den ADAC. Kommt eine ältere Dame und fragt: „Na, Auto kaputt?“ „Nö, will ’nen Mann kennenlernen, vielleicht schickt der ADAC was nettes.“ Schild. (Aber die Idee ist nicht schlecht, oder?)
Ich hab früher mal in der häuslichen Pflege gearbeitet. Klingel wie verrückt und klopfe an der Tür einer Patientin. Nachbarin: „Na, macht Frau S. heut nicht auf?“ (…) Schild.
(Frau S. öffnete nie wieder die Tür, der Bestatter hat sie fortgebracht.) Nachbarin stellt sicher bis heute blöde Fragen.
Schreckliche Erkältung. Dicke Augen. Schniefen. Rote Knollennase. Heiser. Kollegin: „Na, erkältet?“ „Nee, mein Maskenbildner hat nur geübt.“ Schild.

Tja, wenn Doofheit weh tun würde…

Also, wenn du das nächste Mal irgendwo sitzt, eine rauchst („na, rauchst ja…“) oder was trinkst („na, Durst..?) oder dich am Kopf kratzt („na, juckt’s…?“)…. vielleicht hilft dir dann ja der Gedanke an das Schild. Und dann schmunzelst du und dein Schild- Kandidat fragt „Na, an was schönes gedacht?“ „Ja.“

* Die Idee mit dem Schild stammt nicht von mir, hab ich irgendwo mal gelesen und für gut befunden…