Heute vor fünf Jahren haben wir uns das erste Mal gesehen. Per Blinde Date. Üblich und gesellschaftsfähig in Zeiten von Zeitmangel & Alltagsstress. Dann noch unter unseren besonderen Rahmen- Bedingungen.
Ich war zuerst da. Hat Vorteile. So konnte ich dich (und dein Auto ) schon sehen, deshalb hatte ich uns auch einen schönen Tisch am Fenster ausgesucht.
Dann kamst du reingestürmt. Ich bin gleich aufgestanden, damit du dir ein Bild davon machen kannst, auf was für ein „großes Mädchen“ du dich da einlassen willst (?) . Scheint dich nicht abgeschreckt zu haben. (Und du sagst heute noch „…da haste dich extra groß gemacht…“ )
Worüber wir gesprochen haben, weiß ich nicht mehr, wahrscheinlich haben wir uns auch über unsere spannenden Mails und Telefonate unterhalten, die uns schon vor dem Date so seltsam nahe gebracht hatten.
Die Zeiten und Bedingungen um uns herum haben sich inzwischen mächtig verändert.
Das Kribbeln, welches ich schon nach unserer ersten Begegnung hatte ist noch da. Unser Feind ist nicht der Alltag, sondern der nicht gelebte Alltag. Mal trennen uns nur wenige Kilometer innerhalb der Großstadt und mal sind wir auf verschiedenen Kontinenten. Durch die moderne Technik verbunden, vergesse ich manchmal sogar, wo du gerade bist.
Das Kribbeln ist manchmal ein schmerzhafter Sturm und mal komplett ausgeblendet, wenn es mir denn gelingt. Heute wird es mir nicht gelingen. Bisher haben wir es immer geschafft, uns an diesem Tag zu sehen.
Heute nicht.
Ich hab Winter ….
…du hast Sommer
Wie sagst du immer?
„Der Weg ist das Ziel“
Das Leben ist ein launischer Fluss,
in dem man schwimmt oder ertrinken muss.
Für die Masse die Fließrichtung die Bestimmung,
dies entspricht nicht deiner Gesinnung.
Bist nicht zum Spass in der weiten Welt,
auch geht’s dir nicht ums große Geld.
Schwimmst für die Welt gegen den Strom,
große Aufgaben warten schon.
Ich mach dir jeden Abschied leicht,
hilft auch ein kleines bisschen vielleicht.
Pass auf dich auf, komm bald zurück,
das hilft mir hier jetzt auch ein Stück.
Miki