…. und wahrscheinlich so lange, bis „wir“ weggestorben (oder unwürdig in Heime eingesperrt) sind. „Wir“, die „erwachsen“ waren, als die Mauer fiel.
Ich mag solche Unterschiede und kommentiere sie nicht mehr, beobachte und merke, dass die An- und Einsichten sich wirklich nicht ändern, sie werden verschwinden…mit den Menschen…mit uns…
Beispiel:
Fortbildung, Coaching. Die Truppe kennt sich teilweise nicht. Ein großer Teil aus dem Großraum Berlin und tatsächlich überwiegend „Ossis“. Ein kleinerer Teil (1/3) aus dem Großraum Westdeutschland, also nicht mal West-Berliner, die ticken noch mal anders.
Achtung!: alles wertungsfrei, nur so festgehalten, wie empfunden und Begrifflichkeiten wie „Ossi“ und „Wessi“ sind bei mir eher liebevoll gemeint!
Vorstellungsrunde. Jeder füllt namenlos einen Zettel aus: Lieblings -Gericht, -Musik, -Film, Hobby, was wäre wenn…
Dann werden die Zettel eingesammelt und wild verteilt, jeder stellt einen anderen Teilnehmer nach diesen Angaben vor, dann wird geraten oder doch gewusst.
Ganz unterhaltsam. Ein mittelalter, mir nicht bekannter Wessi- Kollege stellt jemanden vor, wo bei „was wäre wenn du ein Jahr bezahlten Urlaub hättest?“ steht: „Ich würde meinem Enkelkind beim Welt -entdecken helfen und sie ihm erklären“.
Der Kollege guckt sich um. Sagt: „Aufgrund der Hobbys (die hab ich vergessen) schließe ich auf eine Frau und da nur eine Frau höheren Alters hier ist, denke ich, es ist XXXXX“
Er hat Glück. Er hat recht. Meine Kollegin „höheren Alters“ ist etwas über fünfzig und glückliche Oma.
Aber mit im Raum: eine Kollegin, 46 Jahre alt, älteste Tochter 28, ich, 45, Sohn 26.
Und da ist der Unterschied; im Osten wurden Kinder in der Jugend und auf natürlichem Weg gezeugt. Darauf kommt der besagte Kollege gar nicht, er hat nicht mal ansatzweise die Möglichkeit in Erwägung gezogen.
Ich hab nichts gesagt, in der Runde saß ein frisch gebackener Vater, 40+ und ich habe einen – mit mir gleichaltrigen- Kollegen „im Verdacht“, dass er grad an einem Erst- Projekt bastelt.
Tja, es ist schön, dass mein Sohn eine flotte Oma hat, sie war 44, als er das Licht der Welt erblickte. Heutzutage müssen potentielle Omas ja „Angst“ haben, dass sie es gar nicht mehr erleben. Oder sind mindestens über 60, wenn es endlich passiert. Und ist doch wahr: ich habe kein Vertrauen, wenn ich richtig alte Tanten sehe, die Kinderwagen vor sich her auf die Straße schieben (ich meine jetzt die Omas).
Aber trotzdem ist das keine Botschaft an meinen Sohn. Das Leben ist heute eben anders.
Aber an Paare, die sowieso einmal Kinder haben wollen: worauf wartet ihr eigentlich? Auf eine Erbschaft? Der Zaun ums Haus fehlt noch? Die Rücklagen reichen nicht? Ihr habt noch kein Geld für den Elite-Kindergarten und den Musikunterricht? Das Auto zu klein?
Armes Vaterland!
Böses Miki.
Als meine Tochter geboren wurde, war ich gerade 23 – und damit schon „reiferes Semester“, denn es gab sehr viel jüngere Mütter. Ich fand es dann im Gegenzug schön, mit Mitte 30 schon so große Kinder zu haben, dass man mit ihnen richtige Reisen machen konnte, so sie auch was davon hatten.
Leider hat dann meine Tochter verhindert, dass ich zeitig Oma wurde, hätte doch gut mit 46 gepasst, aber sie hat es erst 10 Jahre später stattfinden lassen. Und über das Alter des Vaters ihrer Kinder will ich hier lieber nichts sagen, denn das hätte wirklich besser eine andere Generation sein sollen.
Ich finde auch, dass man die Unterschiede immer noch merkt – zum Teil sehr positiv.
Ja, liebe Clara, die Kinder müssen halt selbst entscheiden. Und so viele, die gern auch Großeltern geworden wären, werden es dann gar nicht. Dann besser einfach später?
Vielleicht ist es auch ja auch schlecht, dass man KInder heutzutage planen kann (und soll?). Als sie sich ohne ausdrückliche Einladung ein Ticket gezogen haben, kamen auch mehr, oder?
Kann man nicht so pauschal sagen das im Osten die Menschen früh Kinder bekommen haben.
Meine Mutter (West Berlin) zum Beispiel hat ihr erstes Kind auch mit Anfang 20 bekommen. Und sie ist nicht die einzige.
Und warum die Leute heute, gemessen zu früher, später Kinder bekommen liegt daran das die Leute heute angst um ihre Existenz haben. Was passiert mit den Job während des ausfalls wegen den Kind, usw. Da wartet man wohl lieber ab.
Was dieses Ost West Gerede angeht, so geht mir das echt auf den Keks. Warum können die Leute nicht von der Vergangenheit lassen und im jetzt leben, und versuchen dieses besser zu gestalten? Nein, stattdessen hört man (von beiden Seiten) damals war alles besser, essen, Kleidung, Arbeit usw. Ich bin es leid.
Hi Andi,
weder die einen noch die anderen sind „besser“ und die Zeiten waren auch nicht wirklich besser, aber das denken die „Alten“ offenbar alle irgendwann (klar, unsere Körper waren vllt. besser ). Wir sind anders, und wenn man das weiß, kommt man doch auch gut damit klar, oder? Und auch heute gibt es junge Eltern und damit meine ich nicht die Teenie-Eltern ohne Schulabschluss.
Mein Artikel sollte auch nur den Unterschied zeigen, so wir er einem fast täglich begegnet. Ich finde das nicht schlimm. , wenn man die Unterschiede aufzeigt, darüber spricht und auch mal darüber nachdenkt, warum es so ist.
Wenn man mal das „Ost und West“-Thema beiseite lässt, muss ich sagen: Ich bin 45 und habe mit 20 meinen ersten Sohn bekommen.
Würde ich das heute auch noch mal so entscheiden? Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Vermutlich würde ich es nicht noch mal so machen, auch wenn ich unglaublich genieße, dass die Jugend nun erwachsen ist und hingegen ICH meiner Wege ziehen konnte.. Dass sie nun beginnen, ihren eigenen Weg zu finden und zu gehen und ich selbst aber auch noch nicht zu alt bin, um eben diesen oder überhaupt einen Neubeginn zu wagen, so weit weg vom Gewohnten, vom zweiten Zuhause. Und mal so gesagt: Auch meine Söhne fanden immer toll, eine junge Mama zu haben.
Andererseits… Heute mit 20… Da ist man, glaub ich, in der Tat froh, einen Job zu haben, dass man Geld verdient und sich damit Wünsche erfüllt, die trivial erscheinen mögen, aber irgendwie halt für jeden doch (s)eine Bedeutung haben.
Meine Ex-Azubine ist inzwischen 25, ihr Freund Mitte 30, er will unbedingt Kinder, und als sie vor kurzem eine rauchen gehen wollte (darf man bei uns nicht im Büro, Gott sei Dank, die müssen dann immer raus auf die Terrasse), scherzte ich: „Also hast du deine Familienplanung geändert?“ und sie sagte: „Na mein Freund will schon, er ist ja auch nicht mehr sooo jung (kreisch!!), aber ich… ach nee, ehrlich gesagt… nee!“
Wir alle sind übrigens Ossis
Es ist sicherlich auch die Angst um den Job (allgemein, nicht bei ihr, die muss sie nicht haben, weiß sie auch), aber heutzutage… hat man irgendwie doch viel mehr Möglichkeiten. Auslandsjahr und solche Sachen…
Pro und Contra. Also jeder wie er mag, weiterhin
Ja, liebe Helma, ich war auch immer froh eine junge Mutter gewesen zu sein. Ich konnte mich in vieles noch direkt reindenken, als er 1995 eingeschult wurde, war ich 26, und es sah alles noch so aus wie „zu meiner Zeit“. Und jetzt ist’s erst recht prima, ein Studium hat er im Sack, er ist „groß“. Aber wenn ich mir vorstelle, er hätte schon einen 7jährigen Ableger… irgendwie komisch. Ist heute eben alles anders…und leider so sehr geplant. Ich bin nie geplant worden, ich bin passiert. Und mein Sohn auch. Man kann sich halt auch ver-planen. Eine Ex Kollegin hat mit 35 die Pille abgesetzt… und es hat nicht funktioniert. Mit 40 ist sie nach künstlicher Befruchtung Mutter von Zwillingen geworden. Finde ich doof. Davor 5 Jahre Drama. Wer will das denn so?
Ich noch mal, liebe Helma, ich hab bei dir kommentiert, aber bei deinem CMS hab ich oft Pech mit meinen Kommentaren, guckst du mal, ob du meinen Kommentar findest? Sorry für den Namensverwechsler, hab’s schnell korrigiert
Jedenfalls gibt es zweifelsfrei im „Osten“ die besseren Industriebrachen. Have a look:
http://www.page-x.de
Erst habe ich das für eine Provokation gehalten, aber jetzt bin ich beeindruckt Und ich hab wieder was gelernt, danke für den Input! Liebe Grüße!