Nein, nein, nicht mehr wirklich aktuell.
Aber als es frisch passiert war, hab ich gegoogelt und für meine Fragen keine Antworten und/oder nur nicht hilfreiches Zeug gefunden.
Also: vor 6 Wochen (witziger Weise am letzten Tag meiner Probezeit) mache ich barfuß in meiner Wohnung einen ordentlichen Schritt nach vorne und berücksichtige dabei ein mobiles Möbelstück – nicht. Autsch!
Was tun?
- Als erstes und immer richtig: kühlen! Ich halte dann (ist mir ohne Bruch schon manches Mal passiert) den Fuß in der Badewanne unter den kalten Wasserstrahl. Diesmal anders: auch das tat schon weh! Also Stöpsel rein und Fuß ins kalte Wasser.
- Fuß hochlegen! Das widerspricht sich jetzt, also mache ich das immer abwechselnd. Beides wichtig.
Dabei immer die Überlegung: zum Arzt (also Rettungsstelle, Freitag spät nachmittags) oder nicht? Das „nicht“ konnte ich streichen, das dachte ich mir schon, der Zeh stand schon etwas …komisch. (Aua!) Aber in der Wohnung konnte ich mich fortbewegen, auf dem Hacken eben.
Erwischt hatte es übrigens den 4. Zeh am linken Fuß.
Fertig überlegt; der Miki- Mann bringt mich zur Rettungsstelle. Humpelnd, mit so einem Frottee Pantoffel, wie man sie aus Hotels kennt.
Stunden später – is klar- beguckt sich das ein Arzt. Ohne Vorwarnung ziiiieeeeht er den Zeh…. gerade. Grrrrrrrr. Dann röntgen. Gebrochen.
Der Knüller: ohne viel Fragerei fixiert die unfreundliche Hexe Krankenschwester mit einem Tape den gebrochenen Zeh an seinem Nachbarn. Fast steil nach oben und viel zu fest. Vorfußentlastungsschuh wurde ohne zu fragen angebaut, in jede Hand eine Unterarmstütze und ab gehts. Der nächste bitte! Ab da war ich echt immobil. Handtasche mitnehmen? Überbewertet, sieh doch zu, wie du zurecht kommst.
Naja, mein Abholkommando war da- die zwei bis drei Stunden dazwischen hab ich ihm gern erspart.
Ab nach Hause, die Treppe hoch, den dämlichen Schuh abgebaut, Tape ab und in anatomisch korrekter Stellung den Zeh am Nachbarn fixiert, Fuß hoch.
Jetzt zu dem, was Betroffene vielleicht interessiert:
Ich hatte in der folgenden Woche Meeting und eine Dienstreise nach Stuttgart geplant. Vergiss es!
Am 1. und 2. Tag habe ich 4x täglich (aller 6h) Ibuprofen 400 eingenommen. Ab dem 3. Tag 3x täglich. Es tut nun mal böse weh. Nach einer Woche 2x täglich und wenn ich „draußen“ war mal was zusätzlich. Ich glaube, bedarfsweise hab ich das Zeug 4 Wochen gebraucht.
Auch mal was schönes: ich hatte in dieser Zeit endlich wieder Lust, Zeit und Nerven zum Stricken:
Am 11. Tag hatte ich das 1. Mal wieder einen bequemen (!) Straßenschuh an, habe einen Termin absolviert, war ca. 3 Stunden unterwegs. Dann war der Fuß heilfroh, wieder aus dem Schuh und hochgelagert aufs Sofa zu kommen. Da es der linke Fuß war und ich Automatic (bzw. DSG) fahre, ging das, der Fuß steht ja nur rum. Aber er mochte es lange nicht, „nach unten“ zu „hängen“.
12. Tag: 1 Termin, unterwegs ca. 3h
13. Tag: 3 Termine, 519km gefahren, 10 Stunden unterwegs. Frag nicht nach Sonnenschein. Ziemlich viele Ibu’s und die Treppen im Hotel kaum noch geschafft.
14. Tag: 4 Termine, 330km, 8 Stunden unterwegs. Aua, aua. Am nächsten Tag Ruhetag, Hufe hoch, kein Schuh, nix. Und das war nötig.
Ab dem 19. Tag habe ich einfach keine Rücksicht mehr drauf genommen, was die Termine betrifft. Aber natürlich immer noch bequeme Schuhe („normal“ bin ich in nicht zu hohen Pumps unterwegs). Privat immer noch „Stubenarrest“. Nix, was nicht sein muss. Und während ich sonst ganz gern etwas entfernt parke, um auch etwas für den Schrittzähler zu tun fahre ich jetzt (immer noch) fast noch die Treppen rauf.
Es ging natürlich immer aufwärts….aber laaaangsaaaam. Am 25. Tag ist mein Chef nach Berlin gekommen, um wenigstens Teile des mir entgangenen Meetings mit mir durchzusprechen. Nachdem mein Arbeitstag dann schon 10 Stunden alt war und er mit mir noch essen gehen wollte, musste ich ablehnen. Der Fuß brüllte nur noch unter dem Tisch. Und ich hatte ja immer den Folgetag und das Arbeitspensum im Blick, also musste ich Prioritäten setzen. Der Chef weiß das und es war ok.
Gestern waren genau 6 Wochen um. Die Fixierung ist seit ein paar Tagen Geschichte. Spitz zulaufende Schuhe gehen noch nicht, aber wir sind ja nun im Winter und ein Paar Stiefeletten hat sich da bewährt. Privat werde ich immer noch ein bissel veralbert, weil ich meine Ausgangsgeschwindigkeit noch längst nicht wieder erreicht habe, charmante Vergleiche mit einem Pinguin werden immer wieder … ach, lassen wir das.
Also: wenn du hier gelandet bist, weil dir ähnliches passiert ist: kühlen! Wenn auch keine wirkliche Therapie stattfindet, würde ich trotzdem klären lassen, ob gebrochen oder nicht. Dann mit Schmerzabletten versorgen und brav hochlagern. Immer oder so oft es geht. Und dann gute Besserung!
Besser: passt auf eure Füße auf!
Leider gibt es hier keinen Pinguin-Smilie (und nein, den baue ich jetzt nicht ein)
Damit bist du jetzt aber auch entlarvt!
Autsch! Mir selbst zwar noch nicht passiert, aber ich bekam auch schon mal familiär mit, dass das etwas seeeeehr langwieriges ist! :-/ Und zum Abschluss dann ein: Pass auf deine Füße auf & angenehmen Sonntag!