Auf Veränderung zu hoffen und nichts dafür zu tun ist wie am Bahnhof stehen und auf ein Schiff zu warten.
Ja, ist gar nicht neu, ich weiß.
Trifft es aber oft gut.
Ich absolviere derzeit eine Reha- Maßnahme. Nun wisst ihr auch, warum hier keine Dienstreisen- Geschichten kommen. Eine Geschichte hab ich in petto, die kommt hier bei glücklichem Ausgang. Weil ich eben nicht sinnlos am Bahnhof stehe …. (> da isse)
Aber einige meiner Leidensgenoss/inn/en werden nach der Maßnahme in original ihr „altes“ Leben zurück kehren. Und sich wundern, warum alles (schlecht) bleibt, wie es ist oder nach Besserung während der Auszeit wieder schlimmer wird.
Ich bin der festen Meinung, dass der Körper – oft drastisch- zeigt, dass etwas in Schieflage ist.
Da hab ich auch Beispiele: mein Magengeschwür war mit Abschaffung des Mannes weg, zeitgleich die (häufige) Migräne beim Ableger. Mein Diabetes hat sich in einer sehr stressigen, angespannten Situation manifestiert (irgendwann wäre der aber eh des Wegs gekommen, der Affe!) Der Ableger hat sich auch während einer Mobbing- Situation etwas angeschafft.
Der Körper ist ziemlich schlau. Mich musste er (ich sag nur „Schulter„) auch mächtig anbrüllen, bis ich begriffen habe. Gut, die Lösung ist nicht schnell herbei zu zaubern. Aber ich hab verstanden. Und arbeite daran.
Ich bin ja kein so… „Gruppenmensch“…ich mache lieber allein oder mit wenig, mir sehr vertrauten Menschen. Nun bin ich aber täglich in einer großen Truppe unterwegs, sozusagen mit wechselnder Besetzung, je nachdem, mit wem man so die Behandlungen absolviert. Einige hatten auch Unfälle, die nehme ich mal raus. Und die ü70 nehme ich auch mal raus. Aber die anderen werden… nach den ganzen Behandlungen, teils mit OP’s und großem Kino und abschließend Reha in das alte Leben zurück gehen. Weiter zu viel „schultern“, zu viel Last auf dem Rücken (Wirbelsäule!) tragen. Zu sehr von den eigenen Interessen entfernt ihr Leben leben…oder fristen. Reha- Profis werden, aller 4 Jahre diese wiederholen.
Ich laber da niemanden zu, aber ich höre Sachen wie „… ja, aber da bin ich unkündbar, ich wechsel nicht…“ oder „…ich wohne da um die Ecke, will mich nicht versetzen lassen, ist mir zu umständlich…“ oder „… ich muss das weiter machen, kann doch nichts neues lernen“ (mit Mitte 30??) oder „wir haben ein Haus“ und auch „…die Kinder sind noch nicht aus dem Gröbsten raus“.
Ich bin fassungslos. „Ich habe ein Haus“. Ok.
Ich habe einen Körper. Nur den einen.
Passt auf euch auf!
Ein tolles Zitat, war mir neu. Und ja, man muss mehr auf seinen Körper achten und vor allem auch hören. Auch ich musste dies vor etlichen Jahren einmal lernen, respektiv sogar zweimal. Seitdem verstehe ich ihn besser und es läuft wieder alles so, wie es soll. Alles Gute dir!
Ja, mir gefällt das Zitat auch und für mich war es in dem Augenblick auch „neu“ …
Mit dem „Auf-den-Körper-hören“ ist nicht so einfach… geht an Existenz und Substanz im Zweifelsfall. Aber Ignorieren verstärkt die Sache langfristig eventuell so sehr, dass man irgendwann die Macht darüber verliert und keine eigene Entscheidung mehr treffen kann. Und im schlechtesten Fall findet man sich – zeitnah- in einer Holzkiste wieder. Hab ich mir nicht ausgedacht.
Schön aufpassen, lieber Alex!