Monat: Oktober 2018

Er hat uns gefunden!

Wie ich im Januar hier schon geschrieben hatte: wir wollten einem Kater, der uns braucht, ein Zuhause geben.

Zu dieser Zeit lebte Kater Paul (kein Britisch-Kurzhaar…aber was soll’s…) noch bei seiner Ursprungs- oder Erst- Familie. Diese muss ihn aber im März im Tierheim abgegeben haben, wegen Wohnungsaufgabe. Mehr erfährt man ja nicht. Im Mai ist er dann zu einer Dame vermittelt worden, die mit ihm einen sehr geliebten, verstorbenen Kater ersetzen wollte. Wir vermuten, dass sie ihm schlicht zu aufdringlich war, er ist nämlich sehr eigenwillig, dazu später mehr. Er hat sie jedenfalls mehrfach gebissen und sie wusste sich nicht mehr zu helfen und hat ihn wieder abgegeben, am 30.09.18. Und ein paar Tage, nachdem er seine Quarantäne abgesessen hatte, sind wir dort aufgetaucht. Nur gucken. Ha, ha!

Wir haben uns gleich eingebildet, er hätte auf uns reagiert, später aber festgestellt, dass er ein ganz schöner Show- Kater ist. Wir waren unsicher und wollten noch mal drüber denken. Wollten es uns bis zum nächsten Tag überlegen. Und die Vernunftabteilung flüsterte immer: tut es nicht! Aber so einfach wollten wir es uns nicht machen, von wegen „aus den Augen- aus dem Sinn“! Wir haben gesagt, wir machen es davon abhängig, wie Paul auf uns reagiert und sind noch mal in den Norden von Berlin geeiert. Und er hat uns sofort sehr anständig begrüßt!

     

Also war es beschlossen: er kommt zu uns!

Unser Wohnzimmer ist etwas umgestaltet: Teppich erstmal raus, Sofa abgedeckt, Kratz- und Höhlen-Gedöns angeschafft. Deko hinter Glas oder nach oben ausgewandert. Teddys auch alle in die oberen Etagen verteilt.

Pirat hat ihn am Mittwoch noch einmal besucht.

Und am Freitag endlich konnten wir ihn holen. Und er hat auch sofort auf uns reagiert, stand gleich miauend bei Fuß, als wir vor seinem Käfig auftauchten.

Im Auto saß ich dann mit der Transportbox hinten. Ich musste ihn immer ansehen, sonst wurde sofort laut protestiert. Von wegen ihn in einen Kiste sperren und selbst aus Fenster gucken! Nix!

Wir wissen also, dass er sich nicht so gern streicheln lässt, dass man seine Signale beachten muss, sonst beißt er zu. Haben wir natürlich angetestet, nicht das Beißen, sondern wie er reagiert und vor- warnt. Tut er, also in Ordnung. Muss ja nicht jeder ein großer Schmuser sein, er ist halt ein Charakter- Kater.

Und echt verrückt: Box auf, Kater steigt ganz vornehm aus und dreht seine Erkundungsrunde. Ganz gelassen. Setzt sich mal hierhin, mal dort hin.

Kommt aufs Sofa, setzt sich besitzergreifend bei uns auf den Schoß. Im Heim waren wir allerdings auch abwechseln in seiner Box, bewaffnet mit Leckerlis. Da kam er auch sofort auf den Schoß. Und natürlich haben wir zu Hause auch Leckerlis.

Er hat sein Katzenklo angenommen, schlendert zwischendurch zu seinem Trockenfutter (!) und Wasser. Naßfutter kostet er nur kurz (dann bekommen es abends die Igel), da haben wir noch nicht die richtige Sorte gefunden (hab Abwechslung da) oder er mag eben lieber trocken, da ist mancher Katzenbesitzer sicher neidisch.

Erster Tag:

 

Die erste Nacht war traumhaft (ruhig). Er war aber auch fix und fertig.

Am Morgen der 2. Nacht wurde es laut! Der Schlingel kann Türklinken!! Er hat das Wohnzimmer als sein Reich, mit Flur. Die Treppen nach oben und unten sind offen, kann er rauf, aber alle anderen Zimmertüren sind -eigentlich – zu. Tja, den Keller (Waschküche und ein noch ungenutzter Raum) wurden also inspiziert. Aber als er oben ins Schlafzimmer wollte machte es nur „rumms!“ weil die Tür klemmt! Sonst hätten wir früh einen Kater im Bett gefunden. So ist er abgeperlt und hat enttäuscht miaut. Und seinen Trick verraten, denn jetzt werden die Türen abgeschlossen.

Nun ja, ein paar Wochen, dann darf er ja raus…

Er lässt sich gern auf den Arm nehmen, fordert es geradezu ein, was irgendwie lustig ist, wo er doch sonst nicht für „anfassen “ ist.

So sind wir gerade erst am Anfang unseres Kennenlernens. Morgen arbeitet der Pirat von zu Hause aus, ich wahrscheinlich am Mittwoch, so gewöhnt er sich hoffentlich langsam daran, er muss ja alleine bleiben. Wobei er sehr ruhig ist, mal sehen, wie das weiter geht. Jetzt kümmern wir uns um eine Katzenklappe und dann kann/ muss er da draußen die Rangfolge klar machen.

 

Leipzig

Termin in Leipzig. Da hab ich geguckt… beim Hotel- buchen! Ganz viele Hotels mit Gemeinschaftsbädern. Davon hatte ich ja noch nie was gehört. Trotzdem gute Bewertungen, aber gar nicht mein Ding. So hat es mich nach Schkeuditz verschlagen, 25 Minuten Anfahrt zum 1. Termin sind ja harmlos, in Berlin sind das oft genug 60 bis 90 Minuten.

Also war ich im Hotel Globana, Riesending, viele Parkplätze (kein Parkhaus), eigenes (schönes) Bad.

Zimmer:

Da ich völlig vergessen hatte, mir Verpflegung mitzunehmen- mache ich ganz gern, fühle ich mich unabhängiger, musste ich auf das innerhäusige Angebot zurückgreifen  :droling:

Sehr lecker:

Am Anreisetag war auch schönstes Wetter, herrlicher Sonnenschein. Wer sieht mich?:

Am nächsten Morgen sah das dann so aus:

Und so:

Das braune Ding ist ein Schoko- Cookie, sehr lecker (keine Boulette/ Frikadelle)   :grin:

Bin mal gespannt, wann es mich wieder in den Norden verschlägt, sehr südlastig derzeit. Nächste Woche – aber erst ab Sonntag- wieder Nürnberg. Dazwischen wahrscheinlich immer mit Wiederkehr- zu Mann, Kater, Teddys und Möbeln …

 

Die Erste

Die erste was? Die erste klassische Dienstreise unter der neuen Flagge. Bisher war es ja Einarbeitung bzw. Kongress. Jetzt bin ich also (wieder) unterwegs.

Diesmal Jena. Da war ich noch nie (nur durchgefahren bzw. tangiert). Eine typische Ost- Stadt (das meine ich liebevoll), die typischen Neubauten aus DDR- Zeiten, ein hübsches Zentrum. Dabei viel Gewerbe, weil sich die Branche hier angesiedelt hatte (wer kennt nicht Carl Zeiss Jena?). Aber modern, sauber, saniert oder neu. Die Uniklinik dominiert. Das ist mir sehr aufgefallen. Die Stadt wirkt hell, sortiert und modern. Auch die Straßenbahnen und Straßen an sich. Trotzdem so ostig, wie ich es mag, die typischen (sanierten) Neubauten geben mir immer so ein vertrautes Gefühl, wurde in meiner Kindheit um mich rum doch plötzlich Marzahn/ Hellersdorf aus dem Boden gestampft. Und die Einkaufscenter sehen ja überall gleich aus …absolut austauschbar, da fühlt man sich auch nie fremd. Nur mal so viel zum Thema Individualität im Westen. Denn über die Ost- Neubauten inkl. wiederkehrender Architektur wie z.B. der „Dienstleistungswürfel“ wird ja so gern gemeckert. (Und nein, ich will sie auch nicht wieder haben… aber die neue Schablone finde ich auch nicht so toll).

In meinem bisherigen, kleineren Wirkungskreis, in Frankfurt/Oder und Eisenhüttenstadt zum Beispiel, dominierte  so ein tristes Grau und der Verfall (Rückbau der DDR- Neubauten, zerfallene Gebäude). Dort ist die Industrie zusammengebrochen, abgewickelt … und so hat die Stadt weniger Geld und leidet unter dem Wegzug der Jungen. So deutlich hab ich das noch nie selbst gefühlt und gesehen.

Das hier ist für mich so ein Bild „typisch Osten“:

Und das hier weckte auch nostalgische Gefühle:

Aber von vorn:

Ich freue mich immer, wenn ich irgendwo rauskomme (hier Raststätte) und mein Blacky wartet brav auf mich:

Nach einem guten Tag bin ich dann im Hotel angekommen:

Innen schon etwas ernüchternd:

Aber den Reisebegleitern ist es egal, wie trist es ist, Hauptsache aus dem engen Koffer raus:

Zum Hotel (für mich zum merken): erstmal nur kaltes Wasser, spät abends wurde es dann pupslau. Heizung andrehen nützte erstmal auch gar nichts, blieb kalt, spät abends im Bad dann warm. Ich hatte aber keinen Nerv, mich laut darüber aufzuregen, war zu kaputt. Auch merken: bei der Kälte hab ich nur einmal ordentlich durchgelüftet vorm Schlafen, aber schon so ein lautes Geräusch gehört. Dieses Grundrauschen kam dann von hier:

Ich hatte auch wirklich das Zimmer, was dort am nähsten dran war. Im Sommer bei offenem Fenster schlafen wird da nicht gut möglich sein.

Das mit dem Wasser hab ich dann beim Bezahlen gesagt, gekoppelt mit der Frage ob das immer so und normal wäre. Soll wohl nicht, hab dafür als Entschädigung das Frühstück erlassen bekommen. Das fand ich nett.

Und war auch gut so… denn da musste ich mir mein Gedeck und Kaffee selbst zusammen sammeln, weil die Tante da…ach lassen wir das… aber wenigstens war ich allein… ich finde nicht viel schlimmeres, als früh vorm Kaffee- zu viel Menschenkontakt  :mrgreen:

Nächste Woche lande ich jeden Tag bei meinen Möbeln… das ist auch mal schön. Spannend bleibt es trotzdem, es geht in den OP. Und ich sehe nach Jahrzehnten (und Sanierung) das große, moderne Bettenhaus der Charité mal wieder von innen.
:smile: