Kategorie: gedichtetes

Hunger

Gestern Abend musst ich hungern,
da half kein Vor- dem- Kühlschrank- lungern.
Denn da drin sah’s traurig aus,
guckte nix zum Futtern raus.

Natürlich kann man auch was kaufen,
doch hatt ich keine Lust zum Laufen.
Auto fahren, bin ick jeck?
Dann ist der schöne Parkplatz weg!

Außerdem war ich so sauer,
hatte nur zum Ärgern Power.
Sollte enden doch der Tag,
mit dem Mann, den ich so mag.

Und natürlich nicht vergessen:
mit ’nem richtig lecker Essen.
Der Magen hing auf Halbmast schon,
da kam die Absage am Telefon.

Der ganze Körper falsch gepolt,
der Magen fühlt sich nun verkohlt.
Zum nochmal losgehn keine Lust,
den ganzen Abend Dauerfrust.

Heute ist der Kühlschrank voll
und dazu noch Schokolade,
als Seemannsbraut ins Bett ich roll,
meckert morgen nur die Waage.

Der Seemann währenddessen fort,
weit weg an einem andren Ort.
Den Teddy freut’s, ganz ungeniert,
wird er nun nicht ausquartiert.

Miki

Brummel

… dem Liebsten…

Ich fühle deine Liebe
in jedem Atemzug
und wünschte , dass sie bliebe,
bis ich sag „genug“.

Doch das wird’s nicht geben,
will ohne dich nicht leben,
auch wenn du bist nicht hier,
bist du doch mit mir.

Ob nun jeden Tag beisammen,
oder nur für wenig Stunden
fühl ich mich mit dir
inniglich verbunden.

Du mein Mensch, mein Tageslicht,
sehn mich nach dir oder auch nicht.
Bin normal trotz aller Liebe,
wäre froh, wenn es so bliebe.

Das Leben einen überfährt,
das hat die Zeit uns schon gelehrt,
so manche Sache ist gewollt,
die andre uns so überrollt.

So wolln wir akzeptieren,
nicht alles kann man regulieren,
das Beste und zugleich beschwerlich,
alles vergeht, sind wir mal ehrlich.

Doch wir geben uns den Raum,
lassen träumen uns den Traum.
Könnten uns für immer lieben,
wem ist schon so viel Glück beschieden.

 

ein Tag

Fast immer muss ich ihn vermissen.
Lieg allein in meinen Kissen.
Steh alleine auf.
Der Tag nimmt seinen Lauf.

Die erste Frage, die mich erwischt:
Zieh ich was rotes an oder nicht?
Besser grün, mit passendem Schal?
Jeden Tag dieselbe Qual.

Inzwischen ist der Kaffee fertig,
Computer ist mein Fenster zur Welt.
Die Wetterseite zeigt mir artig,
mein Outfit ist leider falsch gewählt.

Naja, ich bin ja flexibel,
die 2.Wahl ist dann nicht übel.
Kaffee schlürfen, Computer glotzen,
der Trägheit muss ich irgendwie trotzen.

Also raus aus der Hütte,
ab durch die Mitte.
Auf in den Kampf im Straßenverkehr,
die anderen Autos stören doch sehr.

Schon wieder ein Skoda, drin Opa mit Hut,
schleicht vor mir her, da krieg ich Wut.
Doch seh dort vorne eine Lücke,
schwing mich rein mit List und Tücke.

Die Ampeln sind sehr gerne rot,
Geschwindigkeitskontrolle droht.
Also siegt doch der Verstand,
sonst wächst der Flensburg-Punkte-Stand.

Und irgendwann bin ich am Ziel,
ein Parkplatz muss nun her.
Drei Runden suchen ist nicht viel,
halb im Verbot, so steht er.

Beim nächsten Mal da parkt er richtig,
der Termin auch mächtig wichtig.
Termine, Tour, Telefonate ohne Pause,
endlich fertig- ab nach Hause!

Einkauf wird zwischendurch erledigt,
der Briefkasten böse Ahnung bestätigt.
Heizung und Computer an,
und dann an den Schreibtisch ran.

Im besten Fall ein wenig Sport,
jagt so manche Wolke fort.
Danach wie neu und richtig fit
mach ich jede Schandtat mit.

Dann wird sich doch glatt noch beschwert,
erst dachte ich, hab mich geirrt.
Aber nein, was für ein Schock,
wird angemahnt ein neuer Blog!

So endet der Tag wo er begann,
die Nase am Computer dran.
So ähnlich ist’s fast täglich,
das find ich ganz erträglich.

Etwas anders kann es sein,
verbringt den Tag man nicht allein.
Doch für hier und heute,
soll’s genug sein, Leute!

Schnell will ich nur noch sagen,
kein Tag ist mehr wert von vielen Tagen.
Jeder einzelne macht Sinn,
steckt doch ein Teil unseres Lebens drin.

Miki

allein

Was die Frau so alles kann,
braucht dafür auch keinen Mann.
Will nicht jammern, Frau kann ja wählen,
will euch mal davon erzählen.

Alleine leben, das hält fit,
man macht so viele Sachen mit.
Dinge, die man gern würd teilen,
werden dich allein ereilen.

Müll herunter, Papier und Flaschen,
Großeinkauf, man schleppt die Taschen.
Wurst und Käse, Fleisch und Fisch,
was man vergisst, das hat man nicht.

Auch Termine,
lästig oder gut,
kommen so
in einen Hut.

Stehst du mal draußen ohne Schlüssel
kommt nach Haus kein andrer Dussel.
Hilft dann nur ein Schlüsselmann
den man noch bezahlen kann.

Niemand nimmt dir mal was ab,
das Leben hält dich voll in Trab.
Kann kein Klingeln einen wecken,
kommt erst viel zu spät der Schrecken.

Keiner passt auf einen auf,
und bei allem zahlt man drauf.
Keine halbe Grundgebühr,
„voller Preis allein“ ist Kür.

Abends kommt man spät ins Bett,
denn nichts warmes einen lockt.
Die kalte Decke ist nicht nett,
gut, dass dort ein Teddy hockt.

Und man wird auch wunderlich,
spricht mit toten Gegenständen.
Manchmal diskutiere ich
mit den Schatten an den Wänden.

Fühlt man sich mal ganz vergessen
hilft auch immer lecker essen.
Das verübelt dann die Waage,
das ist auch so eine Plage.

Technik muss gebändigt werden,
Sicherungen fliegen raus,
Waschmaschinendrohgebärden,
manchmal ist es schon ein Graus.

Ein guter Freund: das Telefon.
Und diesen Vorteil gibt es schon:
vorm Computer vergeht viel Zeit
doch deshalb gibt es keinen Streit.

Genau wie mit der Fernbedienung:
Herr der Programme, das bin ich.
Zapp von Sissi zu Auto Tuning
und amüsier mich meisterlich.

Musikgeschmack nicht diskutiert,
meine Laune es diktiert.
Wird aufgelegt, was grad gefällt,
niemand mir den Spass vergällt.

Bad und Wanne sind mein Bereich.
Will ich nachher rein oder gleich?
Kann ich machen wie ich mag,
hab ja Zeit den ganzen Tag.

Essen was und essen wann?
Heut mal nix und morgen dann?
Mittagsschläfchen ja oder nein?
Niemand redet mir da rein.

Dieses Bild an diese Wand?
Gefällt nur mir, na allerhand!
Genau deshalb kommt es dorthin.
Und schon ist auch der Nagel drin!

Welches Auto wird gekauft?
Der Mann schon ganz verzweifelt schnauft.
Bei mir nicht, ich bin dafür:
mein Favorit steht vor der Tür.

Ans Leben hätt ich nun die Bitte:
zeig von dem ganzen mir die Mitte.
Wie Frau in Frieden leben kann
mit dem geliebten Monster Mann.

Miki

Computer-Ärger

intel

Ach was muss man so erleben,
muss böse seine Hand erheben!
Man möcht sie würgen, diese Kiste,
setzt sie auf die Abschussliste!

Man will ihn rütteln,
ganz doll schütteln!
„Rück raus die lieben Grüße,
sonst spürst du meine Füße!“

Doch was muss er alles leisten,
Schrift und Foto, Film und Sound !
Diese Büchsen können vieles,
fast schon Multi- Mix- Allround!

Um ihn gibt es Streit und Zank,
selten hört er mal ’nen Dank!
Doch der Mensch hat nie Geduld,
geht was schief, ist er noch schuld!

Aber oft ist es doch anders,
ich hoffe mal, ihr seid ganz Ohr:
das Problem ist nicht die Kiste,
das Problem sitzt meist davor!

Miki