Brief an Miki

BlauerHimmel

Liebe Miki,
du bist eine clevere Frau. Schwierigkeiten sind dazu da, gelöst zu werden.
Du hast schon so vieles geschafft.
Als du noch sehr jung warst, dachtest du noch, du brauchst jemanden, der dich beschützt, dir den richtigen Weg zeigt. Du dachtest, du findest ihn nicht allein. Du hast dich immer an etwas anlehnen wollen, oft nicht den richtigen Halt gefunden, zumindest nicht dort, wo jedes Kind ihn finden sollte. Du hast den falschen Menschen vertraut und bist enttäuscht worden. Du hast Mechanismen entwickelt, du hast getrickst, um doch noch zu bekommen, was du wolltest. Du hast nur die guten Zensuren gezeigt, um keinen Ärger zu bekommen. Du hast dich aus dem Haus gelogen, um mit dem dir zu dieser Zeit am nächsten stehenden Menschen zusammen sein zu können. Wenn du die Dinge klar und traurig vor dir gesehen hast, die andere (noch) verdrängt haben, hast du deren Verdrängungsstrategien kopiert, du hast schon getrunken, da warst du erst 14.
Du hast weiter kopiert. Du dachtest, wenn es für andere gut geheißen wird, einen Fachschulabschluss zu machen, ist es für dich auch gut. Du wolltest etwas anderes, aber das hat nie jemanden interessiert. Gleis B war dir bestens bekannt, denn du warst ja gesund.
Als dein Körper in den Streik trat hast du versucht, dich anders zu orientieren. Zum einen erfolgreich weitermachen, zum anderen aus einem Umfeld, welches nicht in deiner Macht stand, es zu ändern, zu entkommen.
Du hast mit 18 geheiratet, für viele Dinge nicht selbst die Verantwortung übernommen, sondern deinem Mann überlassen. Ein großer Fehler. Du bist mit 19 Mutter geworden, warst festen Willens, alles „richtig“ zu machen. Ganz sicher nicht gelungen, aber du hast alles gegeben, was du konntest.
Dein Vertrauen wurde enttäuscht, du musstest aus einem Scherbenhaufen aus Ehe-Aus und Schuldenberg ein Zuhause für dich und deinen Sohn zaubern. Das hast du geschafft.
Deinen Traum von Familie und Geschwistern für dein Kind hast du bewusst und schmerzlich geopfert um dir und deinem Sohn ein geordnetes Leben zu ermöglichen.
Du musstest die volle Verantwortung für euch beide übernehmen, du hast in dieser Zeit mehrmals den Job verloren, mehrmals wurde dir wegen der leider noch bestehenden Ehe das Konto gesperrt, es war kein Opa für deinen Sohn da, der helfen wollte und keine Oma vor Ort, trotzdem hast du es immer geschafft, etwas essbares zu organisieren und euch ein gemütliches Heim zu schaffen…
Du hast verhandelt, abgestottert, gespart… du brauchtest keinen „Zwegert“.
Dabei bist du ein fröhlicher und optimistischer Mensch geblieben, Fotos und Geschichten zeugen von einem gern gelebten Lebensabschnitt mit einem gut geratenen Jungen. Du hast nicht vorgetextet, du hast vorgelebt.
Aber noch immer hattest du kein Vertrauen zu mir. Du hast dir aus Vernunft einen Mann gesucht, deiner eigenen inneren Stimme nicht zugehört.
Du hast die vermeintlichen Maßstäbe „anderer“ zu deinen gemacht. Du hast dich und deine Bedürfnisse aus dem Blick verloren. In dieser Zeit hast du sogar die Lust an sich und am Leben verloren, du hast nur funktioniert.
Auch dann hast du wieder umsortiert, umstrukturiert, neu angefangen.
Bald bist du nun auch aus der Verantwortung für deinen Sohn entlassen (… was sind schon noch die paar Jahre, irgendwann ist jedes Studium mal fertig…), du lebst jetzt schon allein und kannst endlich ganz frei entscheiden.
Tust du das? Wartest du nicht schon wieder darauf, dass andere die Weichen stellen?
Was willst du? Und wann?
Ich entbinde dich von jeglicher Verpflichtung anderen gegenüber. Väter, Mütter und Geschwister sind genau wie du mit den notwendigen Mitteln vom Leben ausgestattet, ihr Leben selber zu regeln und zu gestalten, Notfälle natürlich ausgeschlossen.
Du bist nicht dafür verantwortlich.
Hör auf dich, tu was du kannst und willst, lauf, flieg… Lerne, verändere, träume, trau dich!
Hab keine Angst, und wenn doch; überwinde sie!
Vertrau mir!
Ich bin immer bei dir, ich liebe dich und bin stolz auf dich!

Deine Miki

Pusteblume3

Das Leben ist das, was wir daraus machen.

(Grandma Moses)


Brüderschaft

bierglas2Ich habe bisher zweimal in meinem Leben „Brüderschaft getrunken“, dieser seltsame Brauch, wenn man sich förmlich gesiezt hat und zum kumpelhaften „Du“ wechseln will.
In beiden Fällen war es ein Mann, der dies mit einem Ritual besiegeln wollte (welches ich so kenne: jeder hat ein Glas in der Hand mit was lecker alkoholischem, ist in der Situation sowieso bei der Hand oder leicht zu beschaffen, dann werden die rechten, Getränke -haltenden Arme umeinander verschränkt und jeder trinkt einen Schluck –aus seinem eigenen Glas- ;-) falls jetzt jemand durcheinandergekommen ist… und dann gibt’s ein BUSSI, also ein kleines freundschaftliches Küsschen, ich glaube, das muss dann auf den Mund…? )
Tja, beim ersten Mal war ich 25 und es war mein Fahrlehrer und beim zweiten Mal war ich 40 und es war der gesellige Ausklang nach einer Weiterbildungsveranstaltung, Teilnehmer teils Referenten, Mitarbeiter der ausrichtenden Firma, Vertriebspartner und Kundschaft.

Meinen Fahrlehrer nehme ich mal raus, die Situation war schon irgendwie zweideutig, die Umgebung sehr privat… also dass seine Zunge in meinem Gesicht gelandet ist, ist längst – und auch damals – vergeben und als „netter Versuch“ abgebucht.

Aber beim aktuellen Fall- nein! Der bierlastige Schlabberlappen landete auch in meinem Gesicht ( Gott sei Dank: alle Luken dicht!) und seitdem verstehe ich, warum man schon prophylaktisch mit Alkohol bewaffnet ist: Desinfektion!).

Also jede optimistische Frau sei gewarnt; dieses Ritual ist nicht empfehlenswert, auch wenn man aus reiner Höflichkeit das „Du“ nicht ablehnen möchte; dann besser zickig rüberkommen und ablehnen!

Der Schlabberlappen- Besitzer hat sich übrigens im Laufe des weiteren Abends derart daneben benommen- aber nicht mir gegenüber, das hätte Sachschäden im Lokal verursacht-, dass ich ihm das „Du“ vor Zeugen wieder entzogen habe.

„Tja, Herr B., was würden Sie drum geben, diesen Abend allen Beteiligten vergessen zu machen? Verschwenden Sie Ihr Bier immer so, indem Sie es ahnungslosen Mitmenschen unmotiviert über den Kopf gießen? Nun mussten Sie in der Konsequenz das Essen (und Trinken) für alle bezahlen! Das tut mir aber leid! Und dann hat das Geld gar nicht gereicht…ohh…. Geht es eigentlich noch peinlicher? Nee, ne? (Find ich auch).“

Das Bier-Opfer war übrigens eine Frau, um hier klarzustellen, dass dies keine bierselige Sache unter Kumpels war, in die man sich nicht einmischen sollte.
Und Frauen neigen dazu, sich für einen schönen Abend im netten Ambiente hübsch zu machen, achten also auf Kleidung und Frisur, und ganz sicher nicht, damit so ein blöder Vogel seine Getränke darüber entsorgt.

Nun ja, wir sind alle nur Menschen und mir sind dann ja noch ein paar Wortschöpfungen, die den Schlabberlappen umschreiben sollten, herausgerutscht, aber aufgrund der Zustimmung der anderen Anwesenden besteht wohl kein Grund, diese zurückzunehmen.

Und seine Strafe?
Keine Sorge, die hat er:

SEINE und UNSERE Erinnerung

Ausflug

TorteHeute war ich mit meiner Freundin Martina anlässlich unseres 80.Geburtstags  :grin: in einer tollen Wellness- Hotelanlage am Schwielowsee (Werder). Für uns stand das Tortenbüffet auf dem Plan, welches vorzügliche Torten aus hauseigener Herstellung bietet und die man in tollem Ambiente genießen kann. Auch der Kaffee schmeckt sehr gut und als wir uns noch ein Kännchen nachbestellt haben (nachdem jeder schon eines hatte!) mussten wir etwas warten, was auf eine ganz frische Zubereitung schließen lässt.
Schoko-, Zitronen- und Erdbeer -Cremetorte mussten dran glauben…lecker!
Damit es nicht sooo ins Gewicht fällt haben wir noch einen ausgiebigen Spaziergang gemacht.
Von einem früheren Besuch dort kannte ich mich ein wenig aus, so kann ich auch sagen, dass die Zimmer dort sowie der Wellnessbereich und die Saunalandschaft sehr schön sind. Ein kleines Manko für mich: das Schwimmbecken ist sehr klein und für den wärmebedürftigen Nicht-Sportler das Wasser etwas kühl. Soll wohl nur das Abkühlbecken nach der Sauna sein. Es gibt aber auch noch ein Außenbecken.
Etwas verwirrend auf der Website dargestellt: es gibt dort keinen Golfplatz, nur einen Kooperationsvertrag mit einem solchen, der sich woanders befinden soll.
Potsdam ist ganz in der Nähe, man könnte also auch ruhig ein paar Tage am Stück dort verbringen.
Zu exklusiv für den normalen Esser erscheint mir die Abendkarte des Restaurants, aber das ist ja Geschmackssache.
Naja, nachdem wir hinzu noch einen dienstlichen Termin von mir abgearbeitet haben, dann dort geschlemmt und spaziert waren hatten wir noch Lust auf mehr.
So sind wir noch ins A10 Center Wildau gefahren und haben ein wenig Geld ausgegeben (Hätte aber durchaus schlimmer ausgehen können, stimmt’s Martina…?)
Ein wenig musste ich den Tank und die Reichweite meines Autos im Blick behalten, die willkürlichen Preisschwankungen beim Sprit gehen mir auf den Zeiger… zum Schluss hätte es noch für 20 km gereicht, aber HEUTE wollte ich NICHT tanken.
Beendet haben wir unseren gemeinsamen Ausflug in einem kleinen Restaurant bei einem lecker Salat und wir sind einhellig der Meinung:

Das war ein schöner Tag!

Resort Schwielowsee

Ostergeschichte

Hahn2Einst sprach der Hahn, höflich doch ein wenig gereizt, zum Hasen: “Sie sind ja wieder einmal unglaublich populär. Ich möchte endlich einmal das Jahr erleben, wo nicht Millionen von Osterkarten mit ihrem Bild verschenkt werden.”
Da traten dem Hasen die Zornestränen in die Augen. Er antwortete: “Ich danke für diese Popularität. Ja, ich pfeife auf die Popularität. Wie stehe ich denn vor den anderen Waldbewohnern da, mit einem Nest voll bunter Ostereier? Du Hahn, ich bin nur ein bescheidener Feld- und Waldbewohner und beliebt bei vielen Tieren. Doch meine Mission liegt in der Natur und besteht aus der Fortpflanzung meiner Art. Und plötzlich erfindet irgendein Mensch das Märchen vom Osterhasen. Sie wissen doch, dass daran kein Wort wahr ist. Doch mein Ansehen ist dahin und ich bin für ewig lächerlich gemacht. Mein Leben wird nicht mehr ernst genommen. Mit meinem Namen bringt nun jeder das Märchen mit dem Osterhasen und dem bunten Osterei in Verbindung.”
Darauf antwortete der Hahn jedoch: “Was wollen Sie? Die Menschen sind nun einmal oberflächlich. Die Sarah wurde nicht durch ihre Kunst berühmt, sondern durch ihre Magerheit und wird noch heute als Urbild der Magerkeit verstanden. Gorbatschow ist ein Schnaps und kein russischer Staatsmann und Henry Clay eine Zigarre. Ja, sogar Kolumbus ist durch sein Ei berühmter als durch seine Entdeckungen.
Denken Sie daran lieber Hase, dass es auch etwas Gutes hat, mißverstanden oder beschimpft zu sein, denn es ist besser als vergessen zu werden.”

(Alexander Roda Roda)

kein Autoschwein, sondern Auto fein!

Nun habe ich es tatsächlich gemacht! (bzw. machen lassen).
Mein Auto hat eine Oberflächen-Veredelung verpasst bekommen und müsste nun den üblichen Verschmutzungen und Umwelteinflüssen besser standhalten. Auch Vogelkacke ( hab wirklich überlegt, aber mir ist kein vornehmeres Wort eingefallen) kann nun keinen Schaden anrichten (sollte aber trotzdem zeitnah entfernt werden). Klassische Waschanlagen sind nun nicht mehr nötig, klares Wasser reicht, mit Mikrofasertuch abwischen, fertig. Die Scheibenwischer werden nicht mehr viel zu tun haben (ab ca.60km/h wird das Wasser einfach weggedrückt), im Waschwasserbehälter (Scheibenwaschanlage) befindet sich Wasser und als Frostschutz hochprozentiger Alkohol.
Nach einem tüchtigen Regenguss wird er immer aussehen, als kommt er aus der Waschanlage. Ich bin sehr gespannt.
Außerdem ist diese Art der Versiegelung versicherungstechnisch anerkannt.

Eine Befürchtung habe ich aber: einmal Nano – immer Nano!

Leider hat mein Auto derzeit nur die Winterreifen drauf, auch noch die Alufelgen aufbereiten und versiegeln zu lassen ist eine Option, die ich mir noch überlegen will.

Da mein Auto auch „davor“ gut aussah, ist der Unterschied nicht so gravierend, jedenfalls auf den Fotos nicht so sehr gut erkennbar. Die obere Reihe sind die „vorher- Bilder“ unten „nachher“.

BrummBrummNano
Da man es auf der Zusammenfassung nicht so gut sieht, habe ich die Frontfotos noch mal in größerer Auflösung angehängt, das erste „vorher“, das zweite „nachher“.

vorhernachher

Macht euch selbst ein Bild!

Sonntag

putz4Was machen andere Leute am Sonntag?
Weiß nicht.
Ich habe mir folgendes vorgenommen: Wohnung aufräumen inklusive ein wenig auf Frühling umdekorieren und damit ist schon klar: es wird etwas aufwendiger.
Ein guter Anfang ist Staub saugen. Dachte ich. Bis WIEDER der außer Rand und Band geratene Schlauch ohne mich rumspringt und ich mit dem – wie sagt man?- Stiel mit Bürste, leider ohne Saugkraft dastehe! Dabei hatte ich die Hürde DAVOR gar nicht erwähnt, nein; zwei:
1.) Staubsauger aus Kammer befreien, eigentlich gar nicht schlimm, er hat einen schönen Stammplatz, aber da ich permanent mit Ware in kleinen und großen Kartons überschüttet werde ( diese Woche eine Bestellung von Kosmetik-Kleinkram und der Rest (4!) in einzelnen Portionen; Muster einer Firma, deren Ware ich beruflich unter die Leute bringe (im besten Fall) und ich –als ebay- Nutzer (und auch für meinen Webmaster) die Kartons aufhebe… ist schon das Öffnen der Kammertür gefährlich… Und dabei habe ich diese Woche fünf (!) Kartons mit ersteigerten Dingen auf die Reise geschickt. Naja, ich habe es ja gewusst, mein Fehler war nur: ich öffne gaaanz vorsichtig die Tür…äuge vorsichtig rein (nach oben) und es passiert nichts. Prima. Ich sortiere die Kartons immer in Matrjoschka– Manier und deponiere sie möglichst weit oben auf dem hohen Regal, manchmal muss ich sie sogar hochwerfen und mit Glück klemmen sie dann dort oben fest (Altbau= sehr hohe Wände). Wie ich sie runterbekomme? Mit einer Art Besenstil stochern, aber da geh ich natürlich in Deckung.
So, nun nehme ich den Staubsauger, er will natürlich nicht ( Strippe, Stiel und Korpus… irgendwas klemmt immer irgendwo..) und ganz klar: die Kartons kommen!
Da ich nun schon alle Hände voll hatte, dachte ich noch: ‚ wie groß war der größte…?’. Weiter kam ich nicht. Treffer! Aber wie die belegte Stulle dreht sich das Ding im Flug um … und es schneit auch noch! (Kennt ihr diese Schaumstoff- Dinger, die zur Polsterung dienen?)
Hallo Frühling.
2.) Hürde 2 nur kurz erwähnt: Steckdose suchen. Gefunden. Wird zwar nicht für die ganze Hütte reichen, aber im Augenblick weiß ich noch nicht mal mehr, ob ich durch die ganze Wohnung komme. Grummel. Schlauch wieder ranschraub.
Später wage ich ein anderes Experiment: ich stopfe mein Flokati-Herz (kleiner Teppich) in die Waschmaschine. Um das Ding hab ich keine Angst ( wenn es hin ist, kommt es halt weg, war ja eh schmutzig…) aber um die Maschine! Sie ist Baujahr 98, eine erste Neuanschaffung in meinem glücklichen Leben als Singlemutter mit Kind und nun schon in die Jahre gekommen. Sie hüpft auch bei normaler Beladung lustig durchs Bad und manches Mal fliegt die Sicherung raus. Noch höre ich sie waschen… beim Schleudergang wird’s spannend….
Ungemach ereilte mich dann in der Küche. Die war zwar noch gar nicht dran, aber meine Zimmerpflanzen waren durstig. Um Zeit zu sparen (hä!) ließ ich mittels so eines modernen Schlauchs, den man aus dem Wasserhahn herausziehen kann, Wasser in die 5 Liter-Gießkanne. Wie es so ist, in der Küche stand viel Zeugs rum, welches ich währenddessen in den Schränken verteilen wollte… da drang ein gewaltiges Plätschern an mein Ohr…. Da die Kanne NEBEN der Spüle stand, ergoss sich das Wasser (offenbar so schnell es konnte !!) über die Arbeitsfläche, unter Haushaltsgeräte, in Schubfächer und von dort über den Fußboden…super!!
Also alles trockenlegen, nasse Geschirrtücher aufhängen, Schubfächer ausräumen….den Inhalt abtrocknen oder (Holzbretter, Holzlöffel…ect.) wild in der Küche verteilen….letztlich Fußboden aufwischen…
Trotzdem wollte ich das Bad noch schaffen.
Wenn meine Nachbarn Staub saugen, hör ich das auch immer. Langsam machte ich mir Gedanken, wie das sein mag, wenn jemand immer wieder anfängt, dann ist wieder Ruhe (wegen Malheur-Management) und dann geht’s wieder los….Aber egal, nun wollte ich auch fertig werden.
Schließlich schickt hier eine Familie immer nach dem Mittagessen den Bengel in den begrünten Hof, und IMMER mit einem Fußball. Da kann ich also die Nutzung des Balkons um diese Zeit (natürlich erst im Frühling/Sommer) vergessen…. Dieselbe Familie bedient auch ihre Holz- Rolläden so schwungvoll, dass ich immer denke, bei mir fallen die Fenster raus. Da ist Staub saugen ja sicher harmlos…

Bei der Gelegenheit muss ich an meinen Ex-Mann denken: er scheint dem Irrtum aufgesessen zu sein, der Staub erschrickt sich vorm Lärm und flüchtet. Staubsauger anmachen, ein wenig mit dem Gerät schlenkern, fertig. Früher (meine Güte, ist das aber auch lange her!) dachte ich, er lernt es schon noch, aber aus sicherer Quelle weiß ich, dass er das immer noch so macht.

Naja, Wohnzimmer, Bad, Flur, Schlafzimmer, Küche…. da mich keine besonderen Ereignisse mehr überraschten gibt’s keine Einzelheiten.
Aber man staunt, wie lange das alles dauern kann.
wäscheJetzt bleibt noch ein Korb Wäsche, wo der Inhalt nach sorgsam faltenden Händen ruft, hier und da noch was rücken und richten, die Küche zwecks Mahlzeit zubereiten wieder verwüsten ( frag mich manchmal: wozu eigentlich diese Aufräumerei?), einen Happen essen… wenn alles klappt noch ein wenig Sport machen, anschließend in die Badewanne und später am Abend ein Glas Rotwein, quasi zur Belohnung.
Natürlich zwischendurch mal an den Computer, schreiben und putzen gleichzeitig kann ich nun auch nicht.

Und das war dann ein Sonntag.
Und ich will nicht missverstanden werden: kein schlechter. Ich bin zufrieden. Und freue mich auf die nächste Woche.

Morgen kommt mein Seemann.

Teddy

Brummel

Mein Teddy hat Geschichte,
wird Zeit, dass ich davon berichte:
Mit Mutti war ich bummeln,
war über 30, will nicht schummeln.

Wir guckten Schmuck und Schuhe, Tücher,
in den Taschen ein paar Bücher.
Da sitzt im Fenster ein großer Bär,
Mutti voran, ich hinterher!

Die Verkäuferin sagt noch ganz munter,
„nehm sie ihn doch dort mal runter!“
Mutti tut’s, ich weiß es längst;
mein Herz verloren, ungebremst.

Nun steh ich da, der Bär so teuer,
doch in mir brennt das große Feuer,
September haben wir, Geburtstag fern,
Mutti sieht, ich hätt ihn gern.

Zu Hause sitzt der falsche Mann
(was ich so noch nicht wissen kann),
so kann ich mir den Bär nicht kaufen,
müsst ohne ihn nach Hause laufen.

Mutti kann’s Elend nicht betrachten,
sagt: „es ist ja bald Weihnachten“.
Kauft den Bär, ich drück ihn dann,
dass keiner ihn mir nehmen kann.

Teddy sitzt auf Muttis Schoß,
fahren wir gen Heimat los,
denken kurz, es ist ein Witz,
trifft uns glatt ein Raser-Blitz!

Lachen noch, Teddy als Star,
fotografiert, kaum war er da!
Eine Info nur am Rande,
Polizeipost kam nicht zustande.

Etwas nur die Freude trübt,
schmachten hab ich so geübt:
Teddy blieb bei Mutti sitzen,
musst ohne ihn nach Hause flitzen.

Dann und wann zu Kaffee und Kuchen
konnte ich ihn dort besuchen.
War längre Zeit allein, oh weh,
sprach ich ihm was auf den AB.

Ein Vierteljahr ging das dann so,
endlich Weihnachten, war ich froh!
Mutti geholt mit Gepäck und Bär,
noch einen Tag warten, na bitte sehr!

Es gab noch mehr Geschenke,
wie war mir das egal,
knuddel den Teddy und ich denke:
ein Ende hat die Qual!

Das war vor sieben Jahren,
nun habt ihr es erfahren.
Mein Teddy, das ist große Liebe,
wer ihm was tut, der kriegt echt Hiebe!

Miki

Hunger

Gestern Abend musst ich hungern,
da half kein Vor- dem- Kühlschrank- lungern.
Denn da drin sah’s traurig aus,
guckte nix zum Futtern raus.

Natürlich kann man auch was kaufen,
doch hatt ich keine Lust zum Laufen.
Auto fahren, bin ick jeck?
Dann ist der schöne Parkplatz weg!

Außerdem war ich so sauer,
hatte nur zum Ärgern Power.
Sollte enden doch der Tag,
mit dem Mann, den ich so mag.

Und natürlich nicht vergessen:
mit ’nem richtig lecker Essen.
Der Magen hing auf Halbmast schon,
da kam die Absage am Telefon.

Der ganze Körper falsch gepolt,
der Magen fühlt sich nun verkohlt.
Zum nochmal losgehn keine Lust,
den ganzen Abend Dauerfrust.

Heute ist der Kühlschrank voll
und dazu noch Schokolade,
als Seemannsbraut ins Bett ich roll,
meckert morgen nur die Waage.

Der Seemann währenddessen fort,
weit weg an einem andren Ort.
Den Teddy freut’s, ganz ungeniert,
wird er nun nicht ausquartiert.

Miki

Brummel

… dem Liebsten…

Ich fühle deine Liebe
in jedem Atemzug
und wünschte , dass sie bliebe,
bis ich sag „genug“.

Doch das wird’s nicht geben,
will ohne dich nicht leben,
auch wenn du bist nicht hier,
bist du doch mit mir.

Ob nun jeden Tag beisammen,
oder nur für wenig Stunden
fühl ich mich mit dir
inniglich verbunden.

Du mein Mensch, mein Tageslicht,
sehn mich nach dir oder auch nicht.
Bin normal trotz aller Liebe,
wäre froh, wenn es so bliebe.

Das Leben einen überfährt,
das hat die Zeit uns schon gelehrt,
so manche Sache ist gewollt,
die andre uns so überrollt.

So wolln wir akzeptieren,
nicht alles kann man regulieren,
das Beste und zugleich beschwerlich,
alles vergeht, sind wir mal ehrlich.

Doch wir geben uns den Raum,
lassen träumen uns den Traum.
Könnten uns für immer lieben,
wem ist schon so viel Glück beschieden.

 

Frosch

(Autor unbekannt)

Ein Mann überquerte eines Tages eine Strasse, als ihn ein Frosch rief: „Wenn Du mich küsst, werde ich zu einer wunderschönen Prinzessin!“

Kurz entschlossen beugte sich der Mann hinunter, hob den Frosch auf und steckte ihn in seine Tasche.

Da fing der Frosch wieder an zu sprechen und sagte: „Wenn Du mich küsst und mich so in eine wunderschöne Prinzessin zurückverwandelst, werde ich jedem erzählen, wie klug und tapfer und was für ein Held Du für mich bist!“

Der Mann nahm den Frosch aus seiner Tasche, lächelte ihn an und steckte ihn wieder zurück.

Da fing der Frosch wieder an zu sprechen und sagte: „Wenn Du mich küsst und mich in eine wunderschöne Prinzessin zurückverwandelst, werde ich Dich eine ganze Woche lang lieben und Dich überallhin begleiten!“

Der Mann nahm den Frosch aus seiner Tasche, lächelte ihn an und steckte ihn wieder zurück.

Da rief der Frosch aus der Tiefe der Tasche: „Wenn Du mich küsst und mich in eine wunderschöne Prinzessin zurückverwandelst, werde ich ein Jahr lang bei Dir bleiben und alles tun, was du willst!“

Wieder nahm der Mann den Frosch aus seiner Tasche, lächelte ihn an und steckte ihn zurück.

Da fragte der Frosch: „Was ist los mit Dir? Ich habe Dir gesagt, dass ich eine wunderschöne Prinzessin bin, dass ich ein Jahr lang bei Dir bleiben werde und alles tun werde, was Du willst. Warum küsst Du mich nicht?“

Der Mann antwortete: „Sieh mal, ich bin Informatiker. Ich habe keine Zeit für eine Freundin – aber ein sprechender Frosch ist cool…“