Was ist Zufriedenheit? Oder Glück? Wann ist man glücklich? Und wie glücklich ist man wann?
Manchmal erscheint es mir wie ein Wettlauf. Bin ich unterwegs, arbeiten oder Besorgungen machen, denk ich, ich wäre gern schon zu Hause.
Dort angekommen packt mich das nächste Elend und ich denke, wäre doch nur schon aufgeräumt, die Wäsche gewaschen, eingekauft. Wenn ich das erledigt habe, könnte man denken, jetzt kann man „glücklich“ – ich ersetze diese Umschreibung für einen offenbar ziemlich unerreichbaren Zustand durch „zufrieden“- sein.
Dann kommt vielleicht ein Anruf einer guten Freundin, aber anstatt mich darauf zu konzentrieren und zu entspannen, laufe ich dabei noch rum und sortiere einhändig irgendwelche Dinge von links nach rechts. Statt „glücklich“ zu sein darüber, mit einem lieben Menschen zu sprechen und mal andere Dinge zu vergessen.
Selbst wenn ich mir mal ein „Tagschläfchen“ gönne (ich liebe es) denke ich beim Einschlafen schon daran, was ich danach alles machen MUSS.
Vielleicht fängt Glück ganz woanders an.
Ich bin gesund (relativ, aber jeder hat ja irgendetwas), ich habe keine Schmerzen (komisch, dass einem immer nur auffällt, wenn man mal welche hat, vielleicht ist das schon verpasstes Glück?), ich hab eine schöne Wohnung, kann selber für mich sorgen, mich bedrohen keine Schulden, alles übersichtlich, ich habe Freunde und Familie, keinen Kummer mit meinem Sohn, einen geliebten Mann, ist das nicht schon Glück?
Wo ich ein Empfinden für Glück habe ist beim Auto fahren. Da vergesse ich gelegentlich sogar, wohin ich fahre. Das liegt natürlich auch an der Erfüllung eines Traumes vor inzwischen auch schon fast einem Jahr. Mein Auto. Fahren tue ich schon ca. 15 Jahre fast täglich, weil beruflich. Aber eben erst jetzt mit diesem Auto (ich gebe jetzt nicht an, soll sich jeder vorstellen, was er mag). Frage mich nur manchmal was die Leute im Bus neben mir denken, wenn sie sehen, dass ich das Lenkrad streichel…. Naja, lange sehen sie mich ja nicht… Staubwolke…
Aber ich will mehr. Ich will froh sein, wenn ich sitze, dass ich sitze, ich will mein Essen genießen, auch wenn ich nicht (immer) DAS und SOVIEL essen kann, wie ich gerne möchte (Gewicht!). Ich möchte froh sein, auf meinem Sofa zu sitzen und zu faulenzen, möchte das, was ich mache, gerne tun. Eigentlich möchte ich nur mein ewiges schlechtes Gewissen, diese immer in der Ecke lauernde „ABER“ loswerden.
Ich möchte einfach im JETZT leben. Das Jetzt ERLEBEN. Auch schnöde Dinge wie die Tasse Kaffee zwischendurch. Den Schwatz mit Nachbarn, während der Müllbeutel immer schwerer wird. Den Postboten verulken und lachen. Nachbars Katze ärgen (nich doll!).
Nicht immer schon denken, jetzt mach ich das, nachher das, morgen dies und in drei Wochen ist Urlaub, DARAUF freue ich mich. Nein. Doch. Ich freue mich natürlich auf den Urlaub, aber jeder Tag muss doch gelebt werden.
Ich will ab heute noch mehr darauf achten.
(Könnte auch daran liegen, dass ich gestern den ganzen Tag Magenschmerzen hatte. Dann war das sogar zu etwas gut?!)
Ein weiser Mann hat einmal gesagt:
„….“Sicher liegt auch Ihr und Ihr geht auch und Ihr esst. Aber während Ihr liegt, denkt Ihr schon ans Aufstehen. Während Ihr aufsteht, überlegt Ihr wohin Ihr geht und während Ihr geht, fragt Ihr Euch, was Ihr essen werdet. So sind Eure Gedanken ständig woanders und nicht da, wo Ihr gerade seid. In dem Schnittpunkt zwischen Vergangenheit und Zukunft findet das eigentliche Leben statt. Lasst Euch auf diesen nicht messbaren Augenblick ganz ein und Ihr habt die Chance, wirklich glücklich und zufrieden zu sein….“ (Name nicht bekannt).
Hat irgendjemand verstanden, was ich meine?