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31.08.2004
Vielen Dank, mein liebes Handy, wenn es dich und deine unzähligen Artgenossen nicht gäbe, hätte ich heute ein Date verpasst! Da wollten sich zwei Dussels treffen und hatten nicht mal einen Treffpunkt, und die Alternative des nicht vorhandenen Treffpunkts öffnet erst um 16 Uhr, das Leben ist hart!
So musste man sich permanent verständigen, Ende der Irrfahrt: ich sitze in meinem Mohrchen, ordentlich abgeparkt ( verabredet auf einem schnöden Parkplatz- wie unromantisch) und ER rauscht erst mal vorbei, verräterisches Merkmal: außerirdisches Kennzeichen, das hat er nun davon. Also wieder bimmeln, Flucht aus meinem Corsa und flitz in seinen …Renault.?, glaub ja. Anschmunzel, ein paar Meter weiterroll, einpark….prima, noch ein paar Meter laufen und schon sitzen wir bei einem netten Italiener. Er sucht gleich MEINEN Milchkaffee, aber das weiß er ja nicht, gibt’s sowieso nicht, also eine Latte…. Macciato natürlich, und für jeden.
Nun muss die Realität den Wünschen standhalten und wir haben die Latte ziemlich hoch gelegt. Mir gefällt, dass er blaue Augen und blonde Haare hat, das passt in mein Beuteschema, auch wenn ich da nicht sooo festgelegt bin. Auf den Fotos sah er dunkler aus. Wir reden und reden…Moment mal, kommt er denn auch zum Zug?.. Ja, hab doch allerhand erfahren. Die Zeit vergeht im Flug, ist auch doof, wenn man das immer im Blick haben muss.
Die Vorzeichen für dieses Date waren grottig schlecht, einen Tag vorher, aber dafür recht spät, einen dienstlichen Termin reingedrückt bekommen, unverschieblich. Ihn nicht informieren können, Handy zu der Tageszeit tabu und Schicht in der Firma bis ca. 22 Uhr, Überstunden natürlich, auch unverschieblich.
Dann spät abends noch Mailabtausch, o.k., egal wie, Termin muss gehalten werden. Wollte früh eigentlich etwas eher aufstehen, hab das vernichtende Spiegelbild schon geahnt, aber das ist auch unlogisch, bin ja spät ins Bett gekommen. Also irgend so ein Mittelding, Wecker klingelt ( wie immer zu früh) ich hau ihn dafür ( auch wie immer) und er macht das Spiel aller fünf Minuten mit mir, auch wie immer. Irgendwann doch rausroll, quäl, glotz in den Spiegel o weh, o weh….
Anti-Lachfalten-Creme hilft auch nicht weiter, Kaffee…schon besser….
Vorhänge auf, rausguck, gaaanz kurze Überlegung, ob ich nicht wieder ins Bett krabbeln sollte ( noch isses warm). Entscheidung dagegen, der Chef könnte ein Problem damit haben, also: Fenster auf und ich stelle mich dem Elend. Die Haarbürste kann ich mir bei dem Wind und zeitweisen heftigen Regenschauern sparen, aber ich kann ja wenigstens meinen guten Willen zeigen…bürst….
Das Anzieh- Problem lasse ich gar nicht aufkommen, Motto: wie immer. Dann kann ich mich im Zweifelsfall immer noch steigern, Schmuckproblem: sparsam, alles gerückt und gerichtet, Kaffee geschlürft, Computer, dem ich keine Nachricht von IHM mehr entlocken konnte, meinem Nachtschreiber…hmm…schade…runtergefahren und los! (mehr …)