Fortsetzung Nachbarn

Ich habe ja neulich über meine Nachbarn berichtet, mich dabei aber auf den Lärm-Faktor konzentriert.
Heute mal eine andere Perspektive.
Ich wohne im 1. Obergeschoss, das ist sehr praktisch. Nicht ganz unten, wo alle (auch die BSR-Leute ect.) vorbeirennen, denn durch den Hausflur hindurch kommt man in einen kleinen Garten und auch zu den Abfalltonnen. Aber auch nicht so weit oben, dass die Henkel der Einkaufstüten GARANTIERT nicht überleben, ich komme – meistens- mit drohender, aber intakter Tüte an. (Ja, ja, man/frau könnte ja auch 2x laufen…) :|
Pakete: Am liebsten ist mir, falls ich mal ein Paket verpasst habe, wenn es unten oder auf meiner Etage abgegeben worden ist. Da kann man es sich gleich auf dem Weg abholen. Aber das ist schon so ein Thema. Da mein direkter Nachbar und ich beide teilweise zu Hause arbeiten sind wir meist die erste Anlaufstelle. Leider für ALLE Klingler (Werbung, Post, Putztruppe…). Und da wir viel annehmen, werden unsere Pakete auch angenommen… aber nicht von allen. Ganz unten wohnt ein netter Mann, der macht für die gelben Autos nicht auf. Oder überhaupt, er macht einfach nicht auf, wenn er nichts erwartet. So hat er schon 3 oder 4x bei mir seine Pakete abgeholt… immer dabei erzählt, dass er nichts erwartet hätte (aber er wusste durchaus, was drin ist).
Also ein Paket-Abnehm-Ekel. Aber sonst ein ganz Netter. Er ist sonst die gute Seele des Hauses. Erstens macht er den Garten hübsch- hübscher- am hübschesten… gärtnereine Leidenschaft, die er richtig ausleben kann, zweitens hat er mir mal eine Angel gebaut, als ich Dussel (wie war das mit den tausend Einkaufstüten…?) meinen Wohnungs- und Haustürschlüssel VOR der verschlossenen Haustür im Gulli unter der Treppe versenkt habe… ( allerdings hat er mir da wieder nicht die Tür aufgemacht, weil er -s.o.- keine Türen öffnet, wenn er nichts erwartet…). Da hat mir der Neu-Single, der kurzfristig zum lärmenden Etwas mutiert war, aus der Patsche (ins Haus) geholfen- gut dass er solchen Krach gemacht hat und ich dadurch wusste, dass er zu Hause ist.
@Und drittens hat er mir seinen WLAN- Netzwerkschlüssel gegeben, als es bei mir nicht gefunkst hat. Na wenn das nicht nett ist! (Hat aber nicht viel gebracht; gleicher Provider- gleiches Problem :sad: ).

Aber ich kann auch nett sein, er hat von mir letztes Jahr eine selbst nachgezogene Monsterra bekommen. MonsterraKann er sich auch geehrt fühlen ( Macht er auch! ;) ).
Mehrmals im Jahr finden auch nette Garten-Partys statt und wenn man mal nicht dran teilnimmt, ist auch keiner sauer (ist mir sehr wichtig und mir reicht 1x im Jahr).
Es kennen auch alle meine „kleine“ Automacke und als ich im Herbst in Griechenland war, haben sie immer mal das Laub runtergesammelt, damit nicht so auffällt, dass mein Brummer ganz alleine war. Ist das nicht süss? ;)
Für meine direkten Nachbarn mache ich Blumenpflege und den Briefkastenwächter während häufigerer Aus-Zeiten oder verwahre nur einen Notfallschlüssel. Grad über Silvester oder so… könnte sich ja mal eine Rakete verfliegen …. SchlüsselbundDieser Nachbar hat mir mal Unterschlupf gewährt, als ich mich aus meiner Wohnung ausgesperrt habe… Handy und Autoschlüssel bei, Wohnungsschlüssel in Wohnung… Wurde nicht sooo teuer, weil wir einen regionalen Handwerker rangeholt haben und nicht so einen 24-Stunden-Halsabschneider. (Wohl aus Schaden klug geworden ?? )
Kurz und gut: ich wohne gern hier.
Wirklich liebevoll und gut saniert, abgezogene Dielen, neue Fenster, Stuck, noch die alten Fliesen im Hausflur, überwiegend noch die alten Türen, zwei Balkons, die diese Bezeichnung auch verdienen…

Aber ich hab noch Träume… und irgendwann packe ich wieder meinen Trödel zusammen und bin wieder woanders. Mal sehen, wann, wohin, warum und wie….

Haus-Schnecke

 

 

 

 

 

 

Update: Das Postabnehm-Ekel nehme ich komplett zurück und behaupte das Gegenteil. Menschen/ Gewohnheiten ändern sich auch mal. :angel:

    • Miki sagt:

      Stichpunkt Nachbarn: Gerade eben gute Tat des Tages vollbracht: ein netter junger Nachbar (sieht man selten, daher bisher unerwähnt) ist mit seinem BMW echt nicht aus der Parklücke gekommen. Ich hab es gemerkt, weil ich das Motorenheulen gehört habe und hier gibt es eine Dame, die kann GAR NICHT einparken und ich dachte, ich hab mal wieder Spass. Aber das Elend des Nachbarn brachte mich schnell notdürftig in Stiefel und Mantel… hab Pappe besorgt (ich wusste ja, was ich heute in die Tonne bugsiert habe ;) ) und ICH hab geschoben wie der :devil: …. und es ging tatsächlich. Weiß nicht, wie lange er noch probiert hätte, ehe er Hilfe geholt hätte. Aber wie auch, das Auto stand quer auf der Straße. Naja, wech issa, gute Fahrt, wenn man in der Bude hockt, unterschätzt man, wie schwierig die Verkehrsverhältnisse im Augenblick sind. (für später: dickes Schneechaos).

    • GZi sagt:

      Das war aber lieb von Dir bei dem Sturm, der da draußen herrscht – Schnee haben wir hier ja keinen zusätzlichen bekommen… Deine Nachbarnbeschreibungen passen exakt zu dem Altbauwohnungshaus, in dem ich gewohnt habe, bevor ich in das Haus meiner Oma einzog. War auch nett, nur wohnte ich unten und hatte ständig einen Kinderwagen vor der Tür stehen. Aber das war gerade noch auszuhalten, hätten die 3 größeren Geschwister zu dem Kinderwagenkind nicht über mir gewohnt… Sowohl Getrampel als auch nächtliches Dauerbabygebrüll waren gut zu hören… Aber alle anderen Mietparteien waren super!

    • rundumkiel sagt:

      Das hört sich ja absolut harmonisch an. Soviele nette Menschen, zwar mit der einen oder anderen Macke – wer hat die nicht…, an einem Fleck. Das hat doch was. Na ja, sich so ein bisschen durch den Tag zu helfen ist ja auch ziemlich sinnvoll…

    • Miki sagt:

      @Gesa
      ja, ich glaube auch, meine Lebensqualität ist sehr abhängig davon, wer über mir wohnt, derzeit ist das in Ordnung
      @rundumkiel
      Ja, die gegenseitige Hilfe, und vor allem Geben & Nehmen im Gleichgewicht, das ist wichtig :-)

    • Bonny sagt:

      Hört sich alles nach sehr toller Nachbarschaft an :-D

      Du hast schon recht: Wer neben oder unter einem wohnt kann viel ausmachen. Vor unserem Umzug haben wir noch in einem Haus gewohnt, in dem grundsätzlich kaum einer grüßte und jeder nur mit hoch (höher, am höchsten) gehaltenen Nase an einem vorbei ging – war total dämlich irgendwie.

      Inzwischen haben wir super nette Nachbarn die zwar manchmal zu viel reden, mir im Grunde aber viel lieber sind als ein Haus voller Snobs.

      Obwohl: Ob wir auch soooo hilfsbereite Nachbarn haben, wie du heute eine warst, weiß ich noch gar nicht… hab gerade aber auch wenig Muse mich in Situationen zu begeben, um die Hilfsbereitschaft auf die Probe zu stellen :-D

    • Miki sagt:

      @Bonny
      der Nachbar von gestern ist bei seinen verzweifelten Versuchen aber auch immer näher an mein Auto gerutscht…. also doch ein bissel egoistisch? 8O

    • Also ich kenn meine Nachbarn kaum aber die die ich kenn sind alle völlig OK, auch wenn ich jedes Wort, beim Streit mit dem Lebensabschnittsgefährten, verstehen würde wenn meine VollblutPortugisische Nachbarin auf Hochtouren ist.
      Man braucht einfach ein Umfeld das angenehm ist sonst wohnt man falsch…

      cu an other time
      on an other place

      der bagalutenGregor


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