So schnell kann das gehen

Kurz gedacht „das war’s“. Heute. Gesagt hab ich ganz trocken „Gleich knallt’s“. Hab mit einer Freundin telefoniert. Natürlich über Freisprechanlage.

Ich fuhr die trübe, nasse „96“ Richtung Berlin, irgendwo zwischen Neustrelitz und Fürstenberg. Ca. 13 Uhr, da es die ganze Zeit regnete und sehr trüb war, werde ich keine (erlaubten) 100km/h drauf gehabt haben, vielleicht nur 90. Hinter mir war niemand ( das ist gleich von Bedeutung!) und mich hetzte kein Termin (mehr).

Gucke geradeaus und sehe auf einmal 4 statt 2 Auto- Augen. Noch mehr eigentlich, hinter den besonders großen Truck- Scheinwerfen guckten noch 5 Augenpaare hervor. Aber die zwei auf meiner Spur brausten gewaltig schnell heran. Da stand ich schon auf der Bremse. ABS sprang an, ich hielt Einstein krampfhaft in der Spur, ausweichen ging nicht, Bäume wohin das Auge sah….

Währenddessen lichthupte der Truck wie verrückt…und dröhnte hupend an mir vorbei. Einstein stand. Hinter mir war keiner, der wäre sonst drauf gewesen. Der Truck bremste auch ab, der idiotische weiße Audi quetschte sich kurz vor mir vorm Truck rein. Ich spürte förmlich den Fahrtwind. Sah alles in Zeitlupe. Hatte butterweiche Kniee.

Das wärs gewesen. Am 10.11.2017. Ich denke manchmal darüber nach, dass man jedes Jahr 1x seinen Todestag erlebt. Das war er noch nicht. Knapp. Danke meinen Schutzengeln! Danke dem Truck-Fahrer! Ich will nicht dran denken, was gewesen wäre, wenn diese Begegnung in einer der vielen Kurven oder Senken passiert wäre. Ich hätte den Idioten, Deppen, Vollpfosten…. nicht gesehen. Und hätte mir dann noch mit ihm den Fahrstuhl nach oben teilen müssen. Arschloch!

Und danke Einstein, feine Bremsen und eine gute Bodenhaftung hast du! Hast ganz genau gemacht, was ich von dir wollte. Feiner du!

Also ich war einfach noch nicht „dran“.

Passt auf euch auf!

    • Alex sagt:

      Puh. Ich freue mich sehr über den Ausgang der Geschichte, auch wenn man auf sie gänzlich hätte verzichten können. Pass auf dich auf und alles Gute! :teddy:

    • Silencer sagt:

      Puh! Gut das alles nochmal gut gegangen ist!

    • Miki sagt:

      Ja ihr Lieben, „puh!“ hab ich auch gedacht.
      Und natürlich will man sowas gar nicht erleben, aber es hat mich auch irgendwie so positiv geerdet, Kleinigkeiten, die mir vorher „groß“ erschienen, sind ganz klein geworden. Das konnte ich eigentlich wirklich gerade gut gebrauchen.
      Alles was wichtig ist, ist gerade gut in meinem Leben. Und alles andere ist veränderbar und es nicht wert, sich darüber aufzuregen. Und manchmal braucht man für diese Einsicht einen großen Schreck.
      :teddy:
      Viele Grüße!

    • Clara HH sagt:

      Uff, Miki, so schlimm war es bei mir am 17. Oktober nicht – da bin ich mit viel Power einem stehenden Auto aufgefahren, weil ich durch eine Rollator-Frau so abgelenkt war. Ich habe meinen geliebten Leon für 300,00 € verkauft, weil die Reparatur des 12 Jahre alten Autos ca. 2.500,00 € gekostet hätte. Ich bin einfach in der Stadt viel zu selten gefahren, da ich das 65+ Ticket habe, das kostet keine Parkgebühren, keinen Sprit und überhaupt.
      So ein großer Trucker hat mal 1965 für mich gebremst, als ich mit meinem Motorroller auf einer Ölspur aus der Kurve getragen wurde und auch nicht mehr bremsen konnte. Hätte er es nicht getan, wäre nie ein Clarablog erschienen.
      Liebe Grüße

      • Miki sagt:

        Siehste, da warste auch noch nicht dran, das Leben hatte noch was vor mit dir! Gut so! :grin:
        Nach solchen Erlebnissen sollte man auch nicht die „Angst“ auf der Schulter sitzen haben, sondern die „Vorsicht“. Und auf der anderen sitzt ja das „Glück“. Liebe Grüße! Und schön, dass du mal wieder hier warst :teddy:


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