„Kinderwünsche“

Manchmal hab ich Dialoge im Kopf…stell mir was vor und dazu, was ich so sage…
Und als ich mir vorstellte, dass an Ostern tolles Wetter ist (jaja, utopisch) und wir die neuen Gartenmöbel einweihen… seht ihr es auch?: Sonne scheint, drei Generationen sitzen am hübsch gedeckten Kaffeetisch, schöne Deko, Vogelgezwitscher, Kaffeeduft…. also wie in so einer alten Jacobs-Kaffee-Werbung. Und da will ich so sagen „Wisst ihr noch, diese Jacobs-Werbung, Sommer, Kaffeetafel im Garten, alle sind glücklich, kleine Kinder hübsch zurecht gemacht (und lieb!) … kann auch eine Taufe oder sowas darstellen… und alle sind glücklich.“

Gefunden, guckt:  hatte ich viel schöner in Erinnerung…  :cry:

Und zum „Kind“ will ich sagen; „Du kennst die Werbung sicher nicht, da warst du noch klein, das war zu einer Zeit, als ich noch Kinderwunsch hatte….“

Nun hab ich das ja nur in Gedanken gesagt, aber die Wahrheit dahinter traf mich trotzdem. Ja, ich war nicht immer die ruppige, alles allein schaffende, bekloppte Schulden abtragende, zwei Jobs wuppende, dominante Miki. Ich hatte mal einen anderen Plan. Nie und nimmer hab ich gedacht, dass ich ein Einzelkind haben werde. Noch weniger, dass wir lange Zeit ein Duo sein werden.

Ich wollte eine Jacobs- Familie.

Aber ich hab nicht dran festgehalten, als es anders kam, viele Kinder, das hätte schon geklappt… aber das wäre dann Flodder- Style geworden.

Das nächste Ziel war dann, das Kind vernünftig groß zu kriegen und dafür ordentliche Bedingungen zu schaffen. Und dabei auch ein anständiges Leben zu führen. Schöne Wohnung, gefüllter Kühlschrank, technisch zeitgemäß unterwegs. Das war zu Zeiten mit Ehemann nicht so. Kind lernt, dass man mit Geld haushalten muss, aber auch, dass man es auch mal fröhlich ausgeben kann. Mit den 2 Jobs hab ich auch 2 Klappen geschlagen: zum einen in meinem Beruf als Krankenschwester und zweite Schicht: Schmuck verkaufen. So ließ sich auch der Eigenbedarf gleich decken.  :mrgreen:

Nun ja, es war auch eine schöne Zeit, für mich wichtig; ich hab immer geschafft, irgendein Auto vor der Tür zu haben (hach, Max..) es fuhr halt nur nicht immer :twisted:

Aber die Zeit ging dahin. Und die Jacobs- Familie war abgehakt.

Leider bin ich meinem Pirat zu spät (dafür) begegnet. Selbst wenn es „noch gegangen“ wäre (ich spreche von mir!) hätte ich erst nach einer längeren Zeit so viel Zutrauen gehabt, um das anzugehen. Und da läuft eben die Zeit krass dagegen.

Heute bin ich darüber nicht mehr um meinetwillen so traurig, heute finde ich es schade für meinen Sohn. Naja, das sagt man so, doch es kann ja auch schief gehen, Geschwister müssen sich ja nicht zwingend „vertragen“.

Aber in meiner Jacobs- Familie hätten sich eben alle vertragen. So! Da hätte es dann auch einen Opa gegeben, der sich gekümmert hätte. So!

Naja, alles Schicksal! Das ist ja das Spannende! Und versucht hab ich’s!

:teddy:

    • Silencer sagt:

      Ja, wie sich die Lebenswege manchmal ändern. Eben noch hatte man ein Ziel, oder zumindest einen Wunsch, im nächsten ist alles ganz anders. Wichtig ist dann, dass man nicht aufgibt, sich anpasst und durchbeisst. Das hast Du, Miki, mit Bravour geschafft!

      Danke für´s finden der Jacobs-Gesellschaft. Meine Güte, ich konnte noch jede Zeile herbeten – was man sich so an Werbung behält, wenn man sie einige hundert Mal gesehen hat…

      • Miki sagt:

        Ja, verrückt, ne? Ich fühlte mich sofort irgendwie „zu Hause“, schon die Melodie. Eine schräge Erinnerung. Und schon so lange her :oops:
        So einbrennen kann sich bei mir nichts mehr, TV ist fast immer aus, interessante Sendungen versuche ich aus der Konserve (Internet, Bezahl- Dienste) zu gucken, möglichst von Werbung bereinigt. Finde ich inzwischen absolut unerträglich.
        Fühle mich sowieso aus dem normalen TV nur angebrüllt…

    • Clara HH sagt:

      Miki, wem sagst du das mit den Geschwistern. In der Kindheit haben sich meine beiden sehr geliebt, wirklich selten gestritten und viel miteinander gemacht.
      Irgendwann war es so gut wie vorbei und jetzt beschränkt es sich wohl auf Geburtstagsanrufe oder mehr oder weniger „zufällige“ Besuche, wenn sie mal beide in der gleichen Stadt sind.
      Ich habe auch nicht unbedingt immer das Gefühl, zwei Kinder zu haben.
      Gruß von mir

      • Miki sagt:

        Ja, die Interessen können eben trotz enger Verwandtschaft völlig auseinander gehen.
        Und gibt auch Fälle, da zanken sich die Geschwister als Kinder nur und erwachsen sind sie eine Herz und eine Seele…
        Wenn ich darüber nachdenke, kenne ich einige, betrifft sogar zwei Freundinnen, die zu einzelnen Geschwistern gar keinen Kontakt haben, ja teils sogar verkracht sind. Und mit anderen ist alles gut. Das ist dann auch richtig schwierig.

        Nun ja, den Ärger hat mein Sohn dann eben nicht :twisted:


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