Das blödste an meinem Job ist das Parken.
Aber nun stellt euch mal vor: kleine Seitenstraße in Berlin. Lauter hübsche Häuschen, einige werden gerade liebevoll saniert, Fassade, Fenster … Und so ein Haus kostet ja nicht nur an sich, die städtischen Nebenkosten sind ordentlich, mal abgesehen von der willkürlichen Grundsteuer; Straßenreinigung, Müllentsorgung… und es gibt einige Vorschriften einzuhalten… da kommt was zusammen.
Und dann das!!
Stellt euch vor, ihr wollt mit einem Kinderwagen da lang gehen oder ältere Menschen benötigen irgendeine Form von Gehhilfen. Oder Kinder? Hier gibt es keinen Fußweg, das ist sowieso doof für alle (sollte der gebaut werden, darf jeder Häuslebesitzer dafür blechen). Aber wenn man da so – eigentlich ruhig- wohnt…denkt man vielleicht (sonntags??), man kann ja auf den Flächen neben den Grundstücken laufen. Und ist ja ruhig, auch auf der Straße. Nix ruhig! Parkplatzsuchende (wie ich) fahren da minütlich durch. Und wenn was frei ist, wird mit dem Außenspiegel bis an den Zaun geparkt! Krach! Stinkt! Stört! Ich hab selbst zu tun gehabt, das ganze Stück bis zur Hauptstraße zu laufen, ich bin ja -leider- auch nicht mit Turnschuhen unterwegs. Zwischen Zaun und Grundstück konnte ich mich nicht durchquetschen und auf der Straße kamen ständig Autos. Ein Fahrradfahrer ist auch durchgehoppelt (da war ich ein bissel schadenfroh- na lieber Fahrradfahrer; keinen schönen glatten Gehweg gefunden, auf dem du Leute umnieten kannst??)
Das Problem: vorne an der Hauptstraße: Geschäfte, Arztpraxen, Friseur…alles mögliche eben. KEINE Parkmöglichkeit bzw. die paar vorhandenen voll belegt, teils in 2. Reihe.
Aber ich kann euch sagen, ich würde da durchdrehen, wenn die Autos an meinem Zaun kleben würden. Gerade noch, dass die Einfahrten freigelassen werden. Ich weiß allerdings auch nicht, wie die Rechtslage da ist. Kein Fußweg. Kein Parkverbot. Ein Verzweifelter hat bedrohliche Texte auf Metalltäfelchen an seinen Zaun befestigt mit Drohungen: „…wird abgeschleppt… “ , „Der Eigentümer“… Ja, aber wem gehört das Stück vor dem Grundstück? (Übrigens war da tatsächlich frei).
Es ist aber überall idiotisch: „bei uns“ (Nest kurz vor Berlin) wird an einer gut frequentierten Straße eine Kita gebaut. Kita! Obwohl da ein ehemaliges Feld erschlossen wird, schön dicht an der Straße. Nicht etwa ein Stück zurückgesetzt, um auch ein paar Kurzzeitparkplätze für die Eltern zu planen. Nein! Vorprogrammiertes Verkehrschaos! Denn die Straße kann man dann zu den Stoßzeiten (Eltern, Kinder…ihr wißt..!) abhaken! Wie ich aus meinem Nest zur Autobahn oder in die Stadt komme? Und alle anderen? Keine Ahnung. Vorne mündet die besagte Straße in die Hauptstraße, mit Straßenbahn … das ist so schon lustig. Aber vielleicht rege ich mich ja umsonst auf und heutzutage werden die Kinder mit Drohnen auf den Weg gebracht und landen auf dem Kita- Dach??
Ich bin ja auch oft in Berlin unterwegs, das sind dann die Tage, an denen ich abends völlig entnervt und geschafft zu Hause sitze. Wegen der Kampfparkerei! Und da wird überall gebaut, verdichtet, Lücken befüllt. Dabei werden diverse Parkmöglichkeiten vernichtet und in Berlin braucht man keine Parkplätze mehr mit- bauen, anderswo ist das noch so. Nun kann man sagen, die Leute, die da hinziehen, wissen ja, worauf sie sich einlassen. Und was ist mit denen, die da wohnen und nun mal ein Auto haben (müssen)? Die Flächen aber verschwinden und immer mehr Menschen (mit Autos) dazu kommen??
Ach so, die machen es wie ich, die ziehen „raus“! Alles klar!
Naja, ich konnte mein immer größer werdendes Problem so lösen, das können aber nicht alle. Aber zurück zum Ursprung des Textes hier: hätte ich ein Häuschen in dieser Beispiel-Straße, ich würde Amok laufen! Würfel kotzen. Sorry, aber da reg ich mich sogar auf, obwohl es mich gar nicht betrifft. Und wie es mich ärgert, dass auch ich gezwungen war, die Anwohner dort mit meinem Auto zu belästigen. Das ist doch wirklich Grütze!