Schlagwort: blind date

Suchst du noch – oder liebst du schon? Teil 1

[Achtung! Die Story’s sind nicht tagaktuell. Ich hab zwar zu der Zeit gebloggt, wollte mich hier aber nicht als aktuell „suchend“ outen. Ein Klick aufs Herz bringt dich zu allen Artikeln dieser Reihe.]

Wieder mal ein Blind Date. Nach so vielen Jahren. Seit ein paar Tagen telefoniert, davor gemailt. Ich hab mehrere Bilder gesehen, er eins. Treffpunkt  ziemlich weit weg von meiner Wohngegend, 45 Minuten Autofahrt. Ist mir lieber, als bei mir in der Ecke.

Erstes Hindernis: ich wache früh auf, gestern war nix, heute beidseitige allergische Bindehautenzündung! BLIND Date einmal anders! Ich bin zwar Mordillo-Fan, aber hab ich gesagt, ich will aussehen, wie seine Glubsch-Viecher? Nein!

Wir bleiben trotzdem bei der Verabredung. Ich sag noch „bin ich beim 2. Date eben schöner…“ :awink:

Kurz vor’m Treffpunkt müssen wir uns noch zurecht – telefonieren, ist ein belebter Platz, also viele Positionen möglich. Als ich dem Treffpunkt näher komme, sehe ich jemanden stehen. Ein bissel rundlich und unförmig angezogen. Je näher ich komme, umso älter wird er. Schade.

Naja, wir gehen in ein nettes Lokal, eine Art Bar und Cafe in einem. Er ist nett… ja,ja, „nett ist die kleine Schwester von Sch…“ Aber was soll man machen? Als ein fliegender Händler reinkommt und toll duftende Erdbeeren für einen Schleuderpreis anbietet, nehme ich traurig wahr, dass ich von seinem Körper niemals eine Erdbeere naschen werde. Nicht traurig wegen IHM, sondern einfach doof, dass die Erdbeeren noch warten müssen….

Er kriegt ziemlich viel nicht mit. „Reitet“ auf seinem sicheren Job rum und gibt mit Wohneigentum an. Davon wird er auch nicht schöner! Ich nenne ihn „Hilfsberliner“, unterstelle ihm als Beamten (gar nicht meine Zielgruppe!) eine gewisse Schwerfälligkeit, interessiere mich nicht für seine Eigentumswohnung (irgendeine winzige Klitsche, die er schon über mehrere Beziehungen hinweg hat, aber immer bei den Frauen gewohnt hat… herrje, was sich manche Frauen so antun…)

Am Ende geht er noch für kleine Jungs und ist so schnell wieder da, dass mir die Bedienung leid tut, die das Geld, welches er eben noch in der Hand hatte, ja nehmen muss…egal, was er vorher… egal *Kopfkino aus* 8O

Ich hab ihm zum Abschied übrigens nicht die Hand gegeben, sicher weiß er nicht, warum… Wenn er auch so nett war, mein Auto mit mir zusammen zu suchen. Diese Paniknummer wieder. Und weg…

Noch eine SMS in Beamtendeutsch „… ich gehe nach der Verabschiedung ohne Umarmung und Kuss (!) :ko:  davon aus, dass du kein Interesse hast..“  (wovon träumt der nachts??) und dann nie wieder was von ihm gehört. Gut so.

Draus gelernt: frag nach, von wann die Fotos sind! Aber da hat das ganze Paket nicht gestimmt.

Auf ein neues!

 

Noch eine Geschichte und ein Danke

Ein Klick aufs Tagebuch bringt euch zu allen Geschichten aus dieser Reise in Mikis Vergangenheit. Und hier unbedingt bis ganz unten lesen! :smile:

31.08.2004

Vielen Dank, mein liebes Handy, wenn es dich und deine unzähligen Artgenossen nicht gäbe, hätte ich heute ein Date verpasst! Da wollten sich zwei Dussels treffen und hatten nicht mal einen Treffpunkt, und die Alternative des nicht vorhandenen Treffpunkts öffnet erst um 16 Uhr, das Leben ist hart!

So musste man sich permanent verständigen, Ende der Irrfahrt: ich sitze in meinem Mohrchen, ordentlich abgeparkt ( verabredet auf einem schnöden Parkplatz- wie unromantisch) und ER rauscht erst mal vorbei, verräterisches Merkmal: außerirdisches Kennzeichen, das hat er nun davon. Also wieder bimmeln, Flucht aus meinem Corsa und flitz in seinen …Renault.?, glaub ja. Anschmunzel, ein paar Meter weiterroll, einpark….prima, noch ein paar Meter laufen und schon sitzen wir bei einem netten Italiener. Er sucht gleich MEINEN Milchkaffee, aber das weiß er ja nicht, gibt’s sowieso nicht, also eine Latte…. :oops: Macciato natürlich, und für jeden.

Nun muss die Realität den Wünschen standhalten und wir haben die Latte ziemlich hoch gelegt. Mir gefällt, dass er blaue Augen und blonde Haare hat, das passt in mein Beuteschema, auch wenn ich da nicht sooo festgelegt bin. Auf den Fotos sah er dunkler aus. Wir reden und reden…Moment mal, kommt er denn auch zum Zug?.. Ja, hab doch allerhand erfahren. Die Zeit vergeht im Flug, ist auch doof, wenn man das immer im Blick haben muss.

Die Vorzeichen für dieses Date waren grottig schlecht, einen Tag vorher, aber dafür recht spät, einen dienstlichen Termin reingedrückt bekommen, unverschieblich. Ihn nicht informieren können, Handy zu der Tageszeit tabu und Schicht in der Firma bis ca. 22 Uhr, Überstunden natürlich, auch unverschieblich.

Dann spät abends noch Mailabtausch, o.k., egal wie, Termin muss gehalten werden. Wollte früh eigentlich etwas eher aufstehen, hab das vernichtende Spiegelbild schon geahnt, aber das ist auch unlogisch, bin ja spät ins Bett gekommen. Also irgend so ein Mittelding, Wecker klingelt ( wie immer zu früh) ich hau ihn dafür ( auch wie immer) und er macht das Spiel aller fünf Minuten mit mir, auch wie immer. Irgendwann doch rausroll, quäl, glotz in den Spiegel o weh, o weh…. :sick:

Anti-Lachfalten-Creme hilft auch nicht weiter, Kaffee…schon besser…. :eyes:

Vorhänge auf, rausguck, gaaanz kurze Überlegung, ob ich nicht wieder ins Bett krabbeln sollte ( noch isses warm). :oops: Entscheidung dagegen, der Chef könnte ein Problem damit haben, also: Fenster auf und ich stelle mich dem Elend. Die Haarbürste kann ich mir bei dem Wind und zeitweisen heftigen Regenschauern sparen, aber ich kann ja wenigstens meinen guten Willen zeigen…bürst….

Das Anzieh- Problem lasse ich gar nicht aufkommen, Motto: wie immer. Dann kann ich mich im Zweifelsfall immer noch steigern, Schmuckproblem: sparsam, alles gerückt und gerichtet, Kaffee geschlürft, Computer, dem ich keine Nachricht von IHM mehr entlocken konnte, meinem Nachtschreiber…hmm…schade…runtergefahren und los! (mehr …)

Wieder kalte Füße – Dezember 2003

Jetzt geht’s Schlag auf Schlag, Fans dieser Serie dranbleiben, morgen gehts schon weiter! Hier ein Date (Mission Mann für gewisse Stunden) 5 Tage nach dem gestern beschriebenen. Wer alles lesen will, klickt aufs Tagebuch!

10.12.2003

Kalte Füße, auch nicht so richtig neu, wie war das letzte Woche? Bin ja auch selbst schuld, wieder zu früh losgegangen und zu spät angerufen. Jetzt laufe ich vorm Café auf und ab und warte, er hat gesagt, er ist gleich da. Plötzlich vibriert meine Manteltasche, er ist erst mal vorbeigesaust, will das Lenkrad rumreißen und gleich hier sein. Roter Nissan, ich sage noch, er soll mich nicht mit der Littfaßsäule verwechseln, na ja, wollte ihn nur erschrecken. :aaah:

Dann kommt er, ich kriege einen Schreck nach dem anderen. Der Nissan ist winzig und eine alte Büchse, er ist schlecht angezogen…und leider nicht mein Typ. :sick:

Heute ist das Programm aber anders als sonst, ich kann sowieso nicht nach einer viertel Stunde gehen, er weiß, dass ich bis ca. 18.30 Uhr Zeit habe. Also rein in die gute Stube und „freu“ auf einen Kaffee. Erstmal hilfloses Rumstehen, aber dann eine einstimmige Entscheidung für einen Tisch.

Ich bestelle mir einen Milchkaffee, er auch. Hm. Dann wird der Postverkehr und das Telefonat ausgewertet, wieder jemanden mit meinem Berliner Slang jeschafft.

Er schreibt toll und vor allem phantasievoll, wir führen ein sehr interessantes Gespräch, lachen….aber er gefällt mir nicht. Schade.

Ich frage ihn öfter nach der Uhrzeit, er versucht immer ossigerecht zu antworten, er würde gern „viertel vor…“ sagen, müht sich aber „dreiviertel sechs zu sagen, das nützt ihm aber auch nix. Ich erfahre, er ist 40, ist das „unwesentlich“ älter?? In seiner Anzeige, (er weiß nicht, dass ich sie kenne) steht 38, so ist das also!

Der Kaffee ist lecker und ich hab Zeit, ich langweile mich auch nicht, aber plötzlich fragt er: „Sehen wir uns wieder??“. So ohne jede Vorwarnung kann ich darauf nicht frei antworten, sage ihm, dass sich das bei mir erst „setzen“ muß. Ok.

Ist auch keine Lüge, für mich sind immer die Gefühle, die nach einem Treffen übrig bleiben entscheidend, was ich denke, wenn ich morgen früh an ihn denke, ob ich mich auf Post oder über SMS oder Anrufe freue, ob mein Herz dann einen Hüpfer macht. Sieht nicht so aus.

Er muß noch ein paar Mal eine Zeitansage für mich machen, dann sucht er schon mal vom Platz aus nach den Toiletten, das mache ich sonst auch immer so :awink: , aber ich muß nicht. Damit ich nicht allein hocken bleibe, soll ich erst mal gehen, dann geht er für kleine Jungs. Wir stehen beide auf und schwupps! steht die Bedienung da und will kassieren. Ich muss lachen, sehen so die Zechpreller von heute aus?? :alien: :alien:

 

Nachtrag: war ein wenig anstrengend, ihn wieder „los“ zu werden, hatte noch lange Mail-Alarm. :sick: :disapointed:

 

 

Lange her, erlebt, geschrieben, vergessen…

Hier wieder eine vom Leben längst überholte Episode aus dem Jahr 2003. Miki sucht Mann für gewisse Stunden. Ein Klick auf’s Tagebuch öffnet alle Story’s zu dem Thema. Und dran bleiben! Morgen gibt’s die nächste!

5.12.2003

Es ist schon ein wenig anstrengend, mir fehlt sogar die Aufregung. Beinahe hätte ich verpasst, loszufahren!

Hauke, seltsamer Name, aber ist ja auch ein Nordlicht. 26 Jahre jung, 1,90 m groß, auweia, auf was hab ich mich da nur wieder eingelassen? Im Chat bin ich offensichtlich in der Rubrik „Dr. Sommer“ gelandet, Kummerkasten für alle Fälle, mal sehen, was ich danach bin? :awink:

Ich bin zu früh, rufe aber erst vom Zielort aus an, schinde Zeit sozusagen. Er muss noch duschen und herkommen, na jetzt aber flott! Ist es eigentlich normal, dass Studenten um 12.15 Uhr ungeduscht zu Hause sind? Na egal! Ich sehe mich inzwischen nach einer (beheizten!) Sitzgelegenheit um, doch ganz schön kalt im Dezember, Kneipen noch zu, aber dort ist ein Italiener! Zurück zur vereinbarten Stelle und nach einem Parkplatz für ein halbes Auto umsehen (Smart). :ko: Ihn anrufen, „wo steckst Du?“, aha, wird bald aufschlagen.

Da kommt er, nicht zu übersehen, gelbes kleines Ding. Winke, winke, da, vorm Baum ist noch Platz, entweder für eine Mülltonne oder einen Smart. Prima, passt. :alien:

Ich hin, er steigt aus, Entsetzen macht sich bei ihm breit: „…bist ja größer als ich…“. Ich : “ ..wär auch nicht neu für mich, aber es sind wohl eher die Schuhe…“ (tröst).

Er folgt mir willenlos, wir reden tatsächlich übers Wetter- ist das angeboren?-, ein paar Schritte sind’s schon bis zum Italiener, er macht recht große, aber ich kann gut mithalten. Angekommen, er reißt die Tür auf und prescht durch, ist mir angenehm, nicht als Frau –aus Höflichkeit- vorgeschubst zu werden. Aber den Platz suche dann doch ich aus.

Wir sitzen uns gegenüber, er ist ein netter Bursche, schon mein Typ, sieht eigentlich recht erwachsen aus. Ich will einen Kaffee und ich staune nicht schlecht: er bestellt Spaghetti. Ich bin zu nervös, überhaupt was zu essen und er traut sich an diese widerborstigen immer zu langen und permanent auf der Flucht vor Mund und Gabel befindlichen Dinger! Ich bin gespannt! :doof:

Zwei ( wirklich ) alte Tanten sitzen noch im Raum, einzeln, können beim Essen ihre Antennen in unsere Richtung justieren, einen Verstärker brauchen sie nicht. Er redet frei und ungeniert; „ Chat, Frauen, hübsch, hässlich, doof, nicht doof, Blinde Date oder auch nicht, seine Ex hat einen Neuen, der ist 53 (deprimierend), Internet, diverse Adressen, zur Abwechslung mal Autos…“, (alternativ reden wir auch mal über den Smart). Die ganze Zeit versuche ich aus irgendeiner Geste oder einem Blick zu erkennen, in welche seiner Rubriken ich geraten sein könnte. Er verzehrt nebenher völlig gelassen ( und sehr geschickt) seine Portion Spaghetti, Trefferquote 99%, Schlabberquote 0, ein kleiner Ausreißer wegen wirklicher Überlänge. Über den reden wir dann kurz und lachen, denn sonst wäre doch ein Schweigen aufgekommen und während seiner Schlangenbändigungsnummer konnte er ja nicht noch was erzählen. :droling:

Ich gewinne schon ein paar Einblicke in das Studentenleben, scheint ganz lustig und entspannt zuzugehen. Er lebt mit seiner Ex – genannt Mitbewohnerin – in einer Wohnung, aber sie ist selten da, dann ist sie bei dem …sagen wir mal…älteren Herrn, ich bin da vorsichtig, es kommt doch immer sehr auf die Perspektive an und wenn man den Gerüchten glaubt, sind die nächsten 20 Jahre schneller „weg“ als die letzten, und das ging schon schnell!

Zurück zur Jugend.

Aufgegessen, abgeräumt, er lehnt sich weit rüber zu mir, und…ach ja, macht sich Lippenpomade drauf, das hab ich mit solcher Selbstverständlichkeit a)bei einem Mann und b)dann noch im Restaurant am Tisch noch nie gesehen! Seine Unverklemmtheit fasziniert mich, ich muss aufpassen, ihn nicht zu sehr anzustarren.

Unser Treffen hat das Motto, „mal gucken, mit wem wir gechattet haben..“. Völlig unbedacht hatte er sich im Vorfeld als potentieller Kandidat disqualifiziert mit der Bemerkung: „..wenn ich mal eine feste Beziehung habe, brauche ich keine Nebenbeziehung..“. Tja, dann würde die Nebenbeziehung also abrupt enden, gut zu wissen… (Singels habe ich dann künftig gleich ausgeschlossen bei meiner Suche, ich wollte schließlich einen Mann in ähnlicher Situation wie meine zu dem Zeitpunkt war)

Wir finden mehr Gesprächsthemen, als abgearbeitet werden können, ich rede gern mit ihm, höre ihm gern zu, sehe seine schönen Zähne blitzen, lecker Kerlchen, aber die Zeit drängt. Ich überlege, wie ich seine Aussage bewerten soll, dass ihn neulich eine 34jährige zum Kaffee eingeladen hat –er trinkt gar keinen Kaffee !!-, ich bin nicht bereit, ihm sein Futter zu bezahlen. Er übernimmt freiwillig; „…den Kaffee schaffe ich auch noch…“. Besser ist. Wir sprinten zurück, er bemitleidet mich noch wegen meinem kleinen Corsa. Aber ich behalte das letzte Wort, mein Auto ist ein Dienstflitzer, sein Smart nicht mal ein Auto! Nettes „Tschüß“ und ab! „Man sieht sich!“

Nachzutragen wäre, dass ich auf einer Skala von 1 bis 10, unter Berücksichtigung meines Alters ( er nennt das „altersbereinigt! :ko: ) die 9 erreicht habe.

Ob ich mich damit anfreunden will, ich weiß nicht, ich trage es mit Fassung und Humor, auch auf die Gefahr hin, dass sich noch mehr Lachfältchen in mein Gesicht graben! :alien:

Er bedauert, sich durch die zu ehrliche Äußerung im Vorfeld so aus dem Rennen katapultiert zu haben, gerne hätte er mit mir was ausprobiert. Tja, was er in jedem Fall lernen muss: die Vokabel „ältere Frau“ und „Alter“ überhaupt aus seinem Wortschatz zu streichen, sonst wird dat nix!

Aktueller Nachschlag: Ich war damals 34, jetzt ist er 34. Ob er wohl die „Altersbereinigung“ immer gut übersteht?  :alien:  Ich bin froh, dass ich mir das früher so aufgeschrieben habe, denn diese Episoden wären inzwischen alle vergessen!

 

 

 

Miki auf Abwegen – Story aus 2003

Heute mal wieder eine Story aus vergangenen Zeiten. (27.11.2003) Damals schon aufgeschrieben, aber was Bloggen ist… wusste ich da noch gar nicht wirklich.
Wer mehr Story’s aus der Rubrik lesen will, kann auf das Tagebuch klicken.
Und zum besseren Verständnis, da es bei dem Stück keine Einleitung gibt: Miki sucht Mann (für gewisse Stunden…).

 

Vorhang auf!

 

27.11.03 20.48 Uhr

SMS: BIN IN BERLIN.WOLLEN WIR UNS TREFFEN ?

-angerufen, in Köpenick verabredet-

Drehbuch* korrekt abgearbeitet, ohne es zu kennen, super. :razz:

*Das Drehbuch war eine Sache aus der Rubrik „böses Miki“. Meine Kolleginnen haben mich immer- wegen hohem Unterhaltungswert – unterstützt, fast möchte ich sagen „gedeckt“, wenn ich meine Dates hatte. Immerhin brachte ich immer lustige Geschichten mit. Und in diesem Fall hatte ich den Kandidaten –der damit schon den 1. Härtetest nicht bestanden hat- mit einer nicht-vorhandenen Frau verabredet. Und wo? Genau vor der Firma (da war ein nettes Cafè gegenüber). Für „mich“ hatte er mit einer Ausrede keine Zeit. Aha. Somit durfte er dort rumstehen und warten…und wir konnten gucken und lachen. Und als Notnagel hat er mich dann angesimst. Und genau so stand es in MEINEM Drehbuch. Männer….. 8-)

Flucht aus der Firma, Kolleginnen  in Funktion Spiegel haben ok. gegeben, ab ins Auto, noch mal telefoniert. Er ist inzwischen in Schöneweide, was will er denn dort?? Aha, hat sich einen Burger bei Ami-Food reingeschoben. Sehr originell.

Ich hinterher, war so schnell, dass er noch kaut, als ich einfliege. Er steht neben einem beuligen Ford Escort in beuligem Trench-Mantel und hat auch vom Burger (beulige) dicke Backen. 8O

Ich bleibe in der Einfahrt stehen , kurbel ,kurbel Fenster auf, er tritt heran, Flosse schütteln. Er scheint alle Kneipen ringsum zu kennen, vorzugsweise Billiard- Kneipen. Ich mit dem Gedanken an verräucherte Klamotten (passt nicht zu Alibi), lasse mich mangels Idee dazu hinreißen, ihm zu sagen, er soll vorfahren und ich komme hinterher. Also ab, hinter dem beuligen Escort her und an jeder roten Ampel nett gucken ( man weiß ja, wie die eigenen Bremslichter das Gesicht des Hintermanns erröten lassen), na ja, Rotlicht schmeichelt dem Teint…

Anfangs Fahrstil Großvater, aber es wird, is das langweilig! Dann mitten durch Adlershof, super, der hat wohl keine Nachbarn?? Immerhin muss er denken, ich wohne hier! (Damals wohnte ich allerdings in Grünau, Adlershof war geschwindelt. Lustig, wa? Wo ich doch nun seit fast 6 Jahren hier wohne).

Auf einmal hält er sich was ans Ohr (Kartoffel…?), nee, Handy, und bei mir klingelts. Ob mir Köpenick recht wäre? Ja, brauche unbedingt frische Luft, hab die Lüftung aus, weil sein Auto so stinkt, und nett gucken auch noch….die Anforderungen steigen…………. (mehr …)

Reise in die Vergangenheit – 2004

Heute tische ich euch mal wieder eine ganz alte Kamelle auf, aus der Zeit von „Blind Date und erste Liebe“.
Aber keine Angst, diese Story hier wird nicht so lang!
Es ist also genau einen Monat nach dem o.g. legendären Date.

5.03.04
Treffpunkt finden ist schon schwer- anzukommen noch viel mehr

Erst die ganze Nacht unruhig geschlafen- was bei mir als Schlaftier schon was heißen will- , dann früh verschlafen ( ist auch klar, wo man EIGENTLICH besonders gut aussehen wollte und nun auf Spar-Schmink-Programm schalten muss) und dann hat ein Kollege einen in der fraglichen Zeit schon anderweitig terminiert, wirklich prickelnde Rahmenerscheinungen…Egal, alles passend gemacht und los…Dann Nähe Zielort anhalten, Spiegel- gucken: Schreck! :disapointed:   Also Mut- Mach- CD rein und Gesicht restaurieren ( viel kann man ja doch nicht machen, aber mal mit Lippenstift drübergehen soll auch schon Wunder wirken…), so, fertig, Zeit passt auch und los…He? Auto sagt nix, nur ein sehr ungesundes Geräusch dringt an mein Ohr. Das glaubt mir sowieso keiner! :what:  IHN anrufen, Panne ansagen ( Vorteil: bin schon ganz in der Nähe), er: „ich komme!“ Da ich aber Straße falsch durchgesagt habe, kommt niemand. Noch mal anrufen; “..na, der falschen Dame geholfen…?“ :awink: , „nee, wo bist du?“ 2. Versuch, da kommt er. Geräusch anhören, Starterkabel raus, die Autos werden intim, er: „ is doch schon mal was“ :awink:  …schade: Auto springt trotzdem nicht an! Zwischendurch die Frage nach dem „Herzklopfen“, hab ich in der Aufregung glatt vergessen!

Also doch ADAC, wird ca. eine Stunde dauern. Wollen mich 10 Minuten vor Ankunft anrufen, wir können also zum eigentlich vereinbarten Treffpunkt fahren. Es ist ein netter Italiener, wir suchen uns einen Zweiertisch am Fenster aus, für jeden ein Kaffee muss her! Da „mein“ Milchkaffee nicht auf der Karte steht empfiehlt mir mein Begleiter, mal nett zu zwinkern, aber bei der Bedienung vergeht es mir, so Marke „Super- träge- Schlaftablette“, aber auch ohne Zwinkern klappt es. Wir sitzen in der Sonne und kommen gut ins Gespräch. So gerne hab ich noch nie (lange) auf den ADAC gewartet. Irgendwann ein Zwischenanruf vom ADAC, sie brauchen noch `ne halbe Stunde, is uns recht…aber irgendwann kommt er doch. Also zum Auto und auf den Fritzen warten. Bin eigentlich nette spritzige junge Burschen gewöhnt, aber der…“ wie alt ist denn Ihre Batterie?“….“35“..verständnisloses Glotzen, er hat’s einfach nicht begriffen…..jedenfalls kriegt er den Laden in Schwung, quatscht dabei nur zu viel. So. Auto fährt wieder, wir haben aber noch nicht genug und fahren noch an den Malchower See, spazieren ein wenig in der Sonne. Und auch zurück bei den Autos fällt der Abschied schwer, wir reden noch lange, aber das Zeitgefühl hat mich eh verlassen….ich hab richtig kalte Füße, als ich einsteige und skeptisch den Schlüssel umdrehe, und Mohrchen springt widerspruchslos an! Er gibt mir seine positiven Eindrücke mit auf den Weg, eine wirklich schmackhafte Wegzehrung. Noch eine unkomplizierte Verabschiedung, ist mir auch lieber als jede Art von Berührung, weil ich darauf schon seit frühester Jugend zu abweisend reagiere, auch wenn es nur für diesen Augenblick so verstanden werden sollte. Also ab in die Firma, Gedankensalat sortieren, bei ATU noch eine neue Batterie einbauen lassen und konzentriert arbeiten, oder eher unkonzentriert bei der Fülle von Gedanken, die auf mich einströmen! Strategie: wichtig gucken, Schreibtisch wochenendfein machen und ab nach Hause! Gleich an den Computer springen, aber leider keine Post. So kreisen die Gedanken und nur eines ist sicher: FORTSETZUNG FOLGT :smile:

 

Nachschlag

Ganz so einfach ist das natürlich nicht, von wegen schnell zu ATU fahren. Problem Eins: Akku vom Handy komplett alle, also erst mal ein wenig Strom von lädierter Batterie ziehen lassen (au Backe), dann mit Firma telefonieren. Eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, wie ich feststellen darf, erst geht niemand ran, dann landet man in völlig falscher Abteilung,  :whaaa: Bewunderung für unsere Kunden macht sich breit, die sich tagtäglich auf diesen Hindernislauf einlassen. Zweimal abgehängt und währenddessen drängt wegen flottem Fahrstil die Entscheidung, wo ich nun aufschlagen soll. Vor der vorletzten Ampel vor der Entscheidung ( obwohl, im Kreisverkehr hätt ich auch noch ein paar Minuten rumgekriegt, nur nicht anhalten !!!  8O ) dann eine Aussage: ab zu ATU! Und irgendwas scheint merkwürdig an diesem Tag, auch da wimmelt es wieder von Männern, einer gibt sich sogar richtig Mühe, aber heute gefällt mir echt keiner; erst der Blödo -Kellner, dann der furztrockene ADAC Fritz mit seinen dumm und verständnislos glotzenden Hamsteraugen (sorry, arme Hamster..) und nun so ein dummes Bürschchen, der doof ( aber wenigstens nett ) guckt, als ich zur Batterie noch ein Fußbad und einen Kaffee wünsche…. :oops: vielleicht liegt’s ja an mir….Außerdem, wer soll da durchsehen ( so als Mann…), erst über kalte Füße klagen und dann mit Dauergrinsen dastehen…Na ja, EINER hat mir da wohl doch gefallen. In der Hoffnung, dann fertiggegrinst zu haben, bekomme ich nach einer halben Stunde mein Mohrchen wieder, und wenn in der Firma wer was sagt…. da fällt mir schon was ein, schließlich ist heut Freitag………….

 

Und nun noch ein aktueller Nachschlag: es war auf beiden Seiten viel da, Sympathie, Kribbeln… aber irgendwie hat die Chemie doch nicht gestimmt…

Aber auch gut, sonst hätte ich ja meinen Liebsten nie kennengelernt… doch darauf musste ich noch ziemlich lange warten…einen ganzen Sommer…. :eyes: :teddy:

Blind Date und erste Liebe

Hier kommt eine wahre Begebenheit aus dem Jahr 2004, durchbrochen von viel weiter zurückliegenden wahren Ereignissen.

Ein paar erklärende Worte: Ich war damals gebunden und noch nicht entschlossen genug, mich von meinem Partner zu trennen (Haus, Verpflichtungen…). In dieser Beziehung gab es keinen Sex. (Dazu sage ich nicht mehr). Das soll aber rechtfertigen, dass ich auf der Suche nach einem Liebhaber war, um dieses Defizit auszugleichen. Böses Miki. Ich weiß.

Das ging nicht mehr lange so, ich hab den Mann 2005 verlassen. (Dies war nicht mein Ex-Ehemann, sondern mein 2. Versuch). Ein wenig turbulent – aber ich liebe mein Leben….

5.02.04

Ich hasse Blind Dates!
Aber trotzdem ist es wieder so weit. Ein denkwürdiger Tag nimmt seinen Lauf. Aber noch ahne ich davon nichts.
Wir sind lose verabredet, abends steht bei mir ein Geschäftsessen an und es besteht die Möglichkeit, dieses etwas zu verlängern.

Leider habe ich wieder Verspätung beim Start ins tägliche Verkehrschaos, aber ich gebe immer tüchtig Gas, wenn die Möglichkeit besteht, selbst wenn ich es nicht eilig habe.
Aber heute ist eben so ein Tag, wo mir dies zum Verhängnis wird. Blitz! Dumm glotze ich in die Richtung, aus der der rote Blitz kam. Nun bin ich auch niemand, der dann auf die Klötzer geht! Ist ja dann eh zu spät! Oh, wär ich doch! Ich habe gerade noch gesehen, dass links neben mir ein gelber Ford Ka auf gleicher Höhe fährt und noch kombiniert, dass der ja auch auf dem Bild sein könnte, dass sie mich dann nicht belangen können…und wie schnell war ich eigentlich….?
Blitz! Au nein, nicht schon wieder! Hätte ich doch nur gebremst!
Jetzt werd ich aber sauer! Bremsen? Nö. Hat Berlin denn so viele Laser-Pistolen?? Wat üben die denn hier!? Der Blitz war wieder rot, ich bin jetzt eher blass, der gelbe Ford Ka ist aber auch noch neben mir. Ich bin so sauer! Rufe per Handy ( natürlich mit Freisprechanlage, Polizei hat ja scheinbar Großeinsatz hier!) meinen damaligen Lebensgefährten an, der mir gleich noch einen Blitzer flüstert. Da fahr ich aber nicht lang, und so richtig trösten kann er mich auch nicht. „Wat fährste och immer so schnell“ hilfsberlinert er nur, aber nicht böse, ist wohl eher ein Appell an meine Lernfähigkeit. Diese Ansprache dringt nur an mein Ohr, ändert ( leider) nichts an meinem Fahrstil.

Ich will ja auch pünktlich zur Arbeit erscheinen, nehme eine Abkürzung, weg vom Hauptverkehrsfluss. Dort fahren nur ganz wenig lang, ist also schön leer. Der Nachteil ist, dass es teils eine 30er- Zone ist. Das ignoriere ich wie immer…und ich bin auch nicht stolz drauf. Als ich die Polizeikelle sehe, denke ich, ich träum heute nur schlecht. Mausefalle 3 ist zugeschnappt! Ich werde gleich rechts um die Ecke zum Interview gebeten. Ich bezahle gleich, dreimal Post an meine Firma, auf die das Auto ja gemeldet ist, wäre selbst mir peinlich. Ich bin erschüttert. Will es einfach nicht glauben. Wieder so eine Geschichte, die mir kein Mensch glaubt! Na ja, einmal hab ich schon schriftlich und zweimal kommt Post. Dann hab ich die Beweise.
Ich schleiche auf den Straßen weiter, Autofahrer, die mich sonst nur von hinten sehen, können heute mal bei mir ins Auto glotzen.
Nun will ich aber unbedingt mit jemandem sprechen, spontan und unüberlegt rufe ich ihn an.
„Schüßler“ Was? Heißt er nicht anders? Ich fasel was und mach dann auf Funkstörung, kann ich ihm später immer noch erklären. In unserer Situation müssen wir ja auch vorsichtig sein, man weiß nie, wer noch so Zugriff auf das Handy hat, wobei man gerade stört. Will ja niemand in Erklärungsnot bringen. (mehr …)

Fünf Jahre

Heute vor fünf Jahren haben wir uns das erste Mal gesehen. Per Blinde Date. Üblich und gesellschaftsfähig in Zeiten von Zeitmangel & Alltagsstress. Dann noch unter unseren besonderen Rahmen- Bedingungen.
Ich war zuerst da. Hat Vorteile. So konnte ich dich (und dein Auto ;-) ) schon sehen, deshalb hatte ich uns auch einen schönen Tisch am Fenster ausgesucht.
Dann kamst du reingestürmt. Ich bin gleich aufgestanden, damit du dir ein Bild davon machen kannst, auf was für ein „großes Mädchen“  du dich da einlassen willst (?) ;-) . Scheint dich nicht abgeschreckt zu haben. (Und du sagst heute noch „…da haste dich extra groß gemacht…“ :grin: )
Worüber wir gesprochen haben, weiß ich nicht mehr, wahrscheinlich haben wir uns auch über unsere spannenden Mails und Telefonate unterhalten, die uns schon vor dem Date so seltsam nahe gebracht hatten.

Die Zeiten und Bedingungen um uns herum haben sich inzwischen mächtig verändert.
Das Kribbeln, welches ich schon nach unserer ersten Begegnung hatte ist noch da. Unser Feind ist nicht der Alltag, sondern der nicht gelebte Alltag. Mal trennen uns nur wenige Kilometer innerhalb der Großstadt und mal sind wir auf verschiedenen Kontinenten. Durch die moderne Technik verbunden, vergesse ich manchmal sogar, wo du gerade bist.
Das Kribbeln ist manchmal ein schmerzhafter Sturm und mal komplett ausgeblendet, wenn es mir denn gelingt. Heute wird es mir nicht gelingen. Bisher haben wir es immer geschafft, uns an diesem Tag zu sehen.
Heute nicht.

Ich hab Winter ….Winter

…du hast Sommer Sommer

Wie sagst du immer?

„Der Weg ist das Ziel“

Das Leben ist ein launischer Fluss,

in dem man schwimmt oder ertrinken muss.

Für die Masse die Fließrichtung die Bestimmung,

dies entspricht nicht deiner Gesinnung.

Bist nicht zum Spass in der weiten Welt,

auch geht’s dir nicht ums große Geld.

Schwimmst für die Welt gegen den Strom,

große Aufgaben warten schon.

Ich mach dir jeden Abschied leicht,

hilft auch ein kleines bisschen vielleicht.

Pass auf dich auf, komm bald zurück,

das hilft mir hier jetzt auch ein Stück.

Miki