Kategorie: persönliches

Willkommen 2010

jahr

2010- du junges Jahr,
wie geplant bist du nun da! :idea:
Wirst uns bringen 4 Jahreszeiten,
uns 365 Tage begleiten.
Hörst uns sicher manchmal klagen,
an verflixten Wochentagen.
Wirst so manche Freude teilen,
wenn gute Dinge uns ereilen.
Im Gepäck hast du auch Leid,
oder einen Packen Neid.
Jedes Jahr ist halt durchmischt,
allein das Gute gibt es nicht.
Doch wir freuen uns auf dich,
begrüßen dich heut feierlich.

xfeuerwerk2010

x

2009/2010

sterne gedrehtsternel

Auf Wiedersehen 2009,
aufs nächste Jahr wir uns schon freun.
Trotzdem sag ich „Wiedersehn“,
die Zahl bleibt ja für immer stehn.

Sie steht in vielen Urkunden,
wo Paare ihre Liebe bekunden.
Oder auch im ersten Schein,
das soll die Urkunde für’s Leben sein.

Andere mussten dieses Jahr gehen,
das Ende will man nicht verstehen.
So steht die Zahl auf so manchem Stein,
so war es und wird’s  immer sein.

Ein Jahr ganz neu beginnt,
erscheint uns jung.
12 Monate die Zeit verrinnt,
schon wieder ist es um.

Wie viele Jahre haben wir?
Auch nicht zu viel verschwendet?
Lasst uns leben jetzt und hier!
Wir wissen nicht, wann’s endet.

2009 „Auf Wiedersehn!“
Herzlich wilkommen 2010!

Miki

Sektanimiert

Ich wünsche euch einen guten Rutsch und einen guten Start ins neue Jahrzehnt!

:idea:

Fünf Jahre

Heute vor fünf Jahren haben wir uns das erste Mal gesehen. Per Blinde Date. Üblich und gesellschaftsfähig in Zeiten von Zeitmangel & Alltagsstress. Dann noch unter unseren besonderen Rahmen- Bedingungen.
Ich war zuerst da. Hat Vorteile. So konnte ich dich (und dein Auto ;-) ) schon sehen, deshalb hatte ich uns auch einen schönen Tisch am Fenster ausgesucht.
Dann kamst du reingestürmt. Ich bin gleich aufgestanden, damit du dir ein Bild davon machen kannst, auf was für ein „großes Mädchen“  du dich da einlassen willst (?) ;-) . Scheint dich nicht abgeschreckt zu haben. (Und du sagst heute noch „…da haste dich extra groß gemacht…“ :grin: )
Worüber wir gesprochen haben, weiß ich nicht mehr, wahrscheinlich haben wir uns auch über unsere spannenden Mails und Telefonate unterhalten, die uns schon vor dem Date so seltsam nahe gebracht hatten.

Die Zeiten und Bedingungen um uns herum haben sich inzwischen mächtig verändert.
Das Kribbeln, welches ich schon nach unserer ersten Begegnung hatte ist noch da. Unser Feind ist nicht der Alltag, sondern der nicht gelebte Alltag. Mal trennen uns nur wenige Kilometer innerhalb der Großstadt und mal sind wir auf verschiedenen Kontinenten. Durch die moderne Technik verbunden, vergesse ich manchmal sogar, wo du gerade bist.
Das Kribbeln ist manchmal ein schmerzhafter Sturm und mal komplett ausgeblendet, wenn es mir denn gelingt. Heute wird es mir nicht gelingen. Bisher haben wir es immer geschafft, uns an diesem Tag zu sehen.
Heute nicht.

Ich hab Winter ….Winter

…du hast Sommer Sommer

Wie sagst du immer?

„Der Weg ist das Ziel“

Das Leben ist ein launischer Fluss,

in dem man schwimmt oder ertrinken muss.

Für die Masse die Fließrichtung die Bestimmung,

dies entspricht nicht deiner Gesinnung.

Bist nicht zum Spass in der weiten Welt,

auch geht’s dir nicht ums große Geld.

Schwimmst für die Welt gegen den Strom,

große Aufgaben warten schon.

Ich mach dir jeden Abschied leicht,

hilft auch ein kleines bisschen vielleicht.

Pass auf dich auf, komm bald zurück,

das hilft mir hier jetzt auch ein Stück.

Miki

Chaos- die verkannte Ordnung des Lebens

Die Pannenserie setzt sich fort.
Meine Lieben sind wieder alle zu Hause, war schön, mal wieder das „Kind“ ein wenig bemutteln zu können. Nun wieder allein, Gästebett weggeräumt, Tisch in die Küche zurück, umschalten auf gemütlich und allein. Nach dem Trubel auch wieder schön.
Jetzt würde ich also gern im warmen, gemütlichen Wohnzimmer (beim Weihnachtsbaum) sitzen. Ha! Leider geht mein WLan nur noch in der Küche (gegenüber FritzBox). So hocke ich also ohne Baum auf ungemütlichem Stuhl, um online zu sein. Das ist doch Grütze!
(siehe Tücken, Technik, Internet ).
Aber ohne Internet im Wohnzimmer? Und dann? Ich will doch eure Blogs besuchen, lesen, was ihr Weihnachten so angestellt und erlebt habt. Kommentieren.

Mein Liebster hat Deutschland aus wirtschaftlichen, steuerlichen und ideellen Gründen den Rücken gekehrt, fliegt morgen „nach Hause“ nach Afrika. Hier ist kein Platz für innovative Ideen, Politik und Wirtschaft sind fest miteinander und ineinander verstrickt, wer nicht mitmacht, wird massiv behindert.
Im Augenblick passt bei mir gerade dieser Spruch gut:

„Leben ist das, was passiert, während man etwas anderes plant“

Nun werde ich wohl morgen – ein Zeitpunkt, an dem ich Einkaufstempel, insbesondere Technik-Buden, wegen Umtausch-Wahnsinn meiden würde- losfahren und mir ein laaanges Netzwerkkabel holen. Wenn ich gaanz unvernünftig bin, nehme ich ein wenig von meinem „Weihnachtsgeld“ mit, wobei auf’s taggenau verzinste Sparkonto einzahlen auch noch schlau wäre.
Da fällt mir ein, der Kühlwasserstand von meinem Auto ist unterhalb „minimum“, leider ist „mein“ Autohaus Zellmann zur Servicewüste verkommen. Als mir die Wischwasseranlage eingefroren war, haben sie mir eine Garage empfohlen und auf den Rückruf vom Dienstag warte ich immer noch :shock: … hat stark nachgelassen der Laden. Schon aus mehreren Ecken gehört. Müssen sich Brummer und ich auch noch was neues suchen.

Vor Weihnachten lassen sich die Probleme so schön ins nächste Jahr verschieben, aber nun rückt dieses immer näher. Naja, wird schon wieder ein bisschen was passieren, was ich dann hier zum Besten geben kann.

Buchstabenchaos

Tücken, Technik, Internet…

Von einem Tag auf den anderen… oder vielmehr, nachmittags das Haus verlassen, 22.00 Uhr wiedergekommen, erkennt mein Computer mein WLAN- Netz nicht mehr.

Die reichlich anderen meiner Nachbarn listet er säuberlich auf…meins nicht. Durch Zufall habe ich dann gestern Abend völlig entnervt festgestellt, dass es 30cm vor der FritzBox geht. (vom Strom getrennt, Computer neu gestartet und den ganzen Zirkus hatte ich alles schon.) 30cm vor der FritzBox bedeutet genau vor der Wohnungstür im kalten Flur. Brrrr… Daher habe ich es schon xmal versucht mit dem Laptop mich ins warme zu schleichen… aus! Wenn ich dann zurück gehe und ihn ein Netz suchen lasse, gibt es eine neue IP und es geht wieder.

Bin echt ratlos. Wollte, jetzt wo der Weihnachtswahnsinn abflaut, schön unterm Baum sitzen, die Ruhe genießen und durch die Blogosphäre wuseln. Vor der Wohnungstür hole ich mir ja eine Lungenentzündung!

Mal sehen, wie dieses Theater nun weiter geht.

Im Schlafzimmer steht noch ein Problemfall (Desktop-Computer), der stürzt immer nach 5min ab, wollte sich mein Webmaster mal drum kümmern. Ins Netz komme ich mit dem nicht, weil er sofort losrödelt..update, update…und währenddessen stürzt er eh ab. Lauter Pflegefälle hier. Diesem Teil will ich dann mal den WLAN Stick mopsen und in den Laptop stecken… Versuch macht klug. Aber ich kann jetzt noch nicht rein, lasse meinen Webmaster lieber ausschlafen… vielleicht klappt es dann bald mit meinen neuen Smilies hier  :grin:  ihr dürft gespannt sein!

Also wenn ich mal einen Kommentar nicht so schnell freischalte und nicht so schnell bei euch kommentiere oder hier antworte… ich arbeite dran!

(Besser wäre sowieso, ich würde meinen Crosstrainer besteigen, wie soll ich sonst 5kg Weihnachts-Fress-Speck weg bekommen? Und der Kühlschrank und die Naschteller … alles voll!) *jammer*

Weihnachtsbaum

24.1Vieles ist in der Vor-Weihnachtszeit schief gegangen dieses Jahr.
Erst Turbulenzen mit der „Gesundheit“, die dann hier ihr vorläufiges Finale fanden: „Wo ist mein Mantel?“ Fortsetzung folgt ziemlich sicher (wenn das nächste Präparat an mir ausprobiert wird ;-) )
Die nächste Pannenserie ereignete sich, als der Weihnachtsbaum besorgt werden sollte. Die Story findet sich hier: „Es kam anders, als ich dachte“
Diese Serie setzte sich leider fort. So wollten wir am folgenden Montag (21.12.), nachdem wir mein Auto abgeholt haben endlich einen Baum kaufen. Ich könnte das auch alleine, aber mit meinem Sohn macht es mir einfach mehr Spass ( und praktischer ist es natürlich auch). Aber wieder nichts. Die ihn immer mal überraschende chronische Krankheit streckte ihn genau an dem Montag nieder. Nichts zu machen.
Taxe geordert( ich finde unmöglich, dass ich als Fahrgast die Route ansagen muss und der Fahrer kaum deutsch spricht…) und Auto holen. (Anmerkung: öffentlich wäre ich bei meiner Unkenntnis wahrscheinlich immer noch unterwegs! Da ist eine teure Taxe echt das kleinere Übel als eine aufwendige polizeiliche Miki-such-Aktion… verschollen im S-Bahn-Chaos von Berlin…)
Diesmal  knapp wie noch nie: Baum besorgen am Dienstag! (22.12.2009)
Regen! Dauerregen! Matsch! Ansagen: Blitzeisgefahr! Also auch noch schnell machen!
Erst bei OBI ran. 22.12.09. Kein Baum. Nur noch 2 halbierte, heisst: geköpfte Leichen (die armen!!) Aber ich war trotzdem entsetzt… was ist das für ein Baumarkt, wenn am 22. die Bäume alle sind??
Also weiterfahren. Leider ohne Überdachung, bei dem Regen (daher wäre OBI praktischer gewesen, aber sowieso nicht die 1. Adresse…)
Na was soll ich sagen? Rauf auf den Hof, ausgepackte Bäume ansehen…hochnehmen..zu krumm.. zurück…hochnehmen..zu groß..weg…zu kahl…weg..zu groß..weg…zu krumm..weg..
So ging das eine ganze Weile. Ein paar eingenetzte ausgepackt, auch alles Murks. Und der Regen!
Einen bestimmten hatte ich schon 2x am Wickel, oben ein wenig schlecht besetzt… den selben hatte Felix auch schon angesehen. Nachdem wir nun nass genug waren, haben wir genau den genommen!
Rein ins Auto..tropf, tropf…
Beim rausnehmen war die Decke, auf die ich ihn gelegt hatte, klitschnass. Aber wenigstens musste ich ihn so nass nicht mit in die Wohnung nehmen, mein Nachbar hat Urlaub und genau vor seiner Wohnungstür stand er gut!

Bei Nila hab ich einen Kommentar hinterlassen „ den Baum werden wir aus Mitleid lieben…“

Aber gestern haben wir ihn aufgestellt und geputzt ( und den ersten schönen Abend mit ihm verbracht, wir verlängern das Fest immer so nach vorne…) und er ist doch schön!!

Baum04
Reingefallen!!
Hi,hi, das ist mein Baum von 2004, den aktuellen gibt es vielleicht später zu sehen hier ;-)

Nochmals für alle ( falls jemand meinen Adventskalender nicht kennt) ein schönes Weihnachtsfest im Kreise lieber Menschen bei gutem Essen und guter Stimmung

liebe Grüße,

eure Miki

Es kam anders, als ich dachte..

Was wollte ich heute alles machen?
Weihnachtsbaum besorgen,
Paket zur Post bringen,
einkaufen,
vielleicht ein wenig bummeln..
Mutti besuchen, Plätzchen wegfressen … :shock:
Und was hab ich gemacht?
Meine Scheibenwischanlage (vom Auto natürlich!) ist eingefroren. Erst dachte ich, die Waschdüsen. Das ist Blödsinn und nicht möglich, weil ich das sogenannte „Winterpaket“ habe, heisst: alles automatisch beheizt. Da aber nun mein Auto nanoversiegelt ist, ist eine hohe Alkoholkonzentration im Wischwasserbehälter und nicht das übliche Gebräu. Da lag bei mir der Verdacht nahe, dass ich da beschummelt wurde, außerdem hat der Nano- Chef mir Hilfe angeboten. Soll mal langkommen. Jut.
Mein Sohn wollte zu mir kommen und dann wollten wir zusammen fahren. Da kam der 1. Anschiss: sein Auto ist gar nicht erst angesprungen, also hab ich ihn eingesammelt.
Im Nano- Zentrum wurde die Sache dann gnadenlos ans Licht gebracht. Da muss irgendein Idiot von einem Autohaus (entweder Zellmann, wo mein Auto immer zum Radwechsel ist, oder Möbus, wo er getunt wurde) nicht frostfestes normales Wischwasser reingekippt haben- vielen Dank auch!-  alles eingefroren. Trotz Warmwasser-Kur, absaugen, reinkippen…es war nix zu machen! Und nun?
Also allerschwersten Herzens mein Auto dort gelassen. Muss auftauen.

Raus. Zu Fuß. War das kalt! Wohin? Straßenbahn! (was ist das denn?). Haltestelle gar nicht weit weg. Hin. Frier. Plan guck. In 5min kommt eine. Das wäre dann bis zur Behausung von meinem Sohn gegangen, inklusive  7min straffen Fußmarsch. WÄRE. Nach gefühlter Eiszeit stellen wir fest, dass diese heiss (kalt!) erwartete Bahn samstags nicht fährt. *grmpfff*
Nächste Idee: Taxi. Ja, welcher gut beräderte Autofahrer hat da eine Nummer im Kopf???
Also per Handy Mutti alamiert, bitte Nummer im Internet recherchieren. Friiieeerrr. Da macht sich gar keiner ein Bild, wie man als Autofahrer friert, ausgesetzt in der Wildnis des superkalten Winters, ohne wirklich geeignete Kleidung!!! Während der Rückruf erwartet wird, schon mal laufen, hält warm und bringt vorwärts. Gut, dass dann ein Lidl „kam“ mit warmen Backshop, paradiesisch! Dort konnten wir die Taxe ordern und warten… nun gings weiter zum nicht anspringenden Auto des Sohnes… leider konnte der Taxi-Fahrer keine Starthilfe geben (soll ein  Mercedes B-Klasse-Problem sein, so hat jeder sein eigenes Elend). Übrigens verdienen Taxifahrer damit nicht unerheblich viel Geld, das wusste ich gar nicht.
Also ADAC anrufen, waaarten, nur noch Notfälle heute, ich bin ein Notfall! Und übrigens Plus-Mitglied! Ende dieses Liedes: eine Stunde warten (in Wohnung, sonst gäbe es diesen Text hier nicht). Dann ging es schnell, Auto springt nach Starthilfe an, sehr netter ADAC-Onkel! Und schlau! Verkauft gleich eine neue Batterie! :roll:
Nun ab nach Hause! (Verbannt auf die Rückbank, nicht wegen schlechtem Benehmen, sondern weil das Schloss der Beifahrertür komplett streikt! Die Rückbank teile ich mir brav mit der dicken Reisetasche, weil der Kofferraum auch „geschlossene Gesellschaft“ mimt :-? ). Mit größerem Gepäck, weil mein Sohn dieses Wochenende bei mir campiert, er kutscht mich am Montag zu meinem hoffentlich aufgetauten Auto.
Nun bin ich für die Verpflegung zuständig. Ärgerlich so ohne Einkaufen. Also zählen wir mal zusammen:
Taxifahrt.
Auto-Batterie.
Essen bestellt beim Italiener.
Das wird teuer dieses Wochenende.
Kein Weihnachtsbaum.

Kein Wochenendeinkauf.
Kein Paket verschickt.
Nix gebummelt.
Mist!
Aber das Fußbad, das gelieferte Essen, der Glühwein, Kerzenlicht und Genasch machen den Abend rund. Mein Besuch weiht heute mein neues Gästebett ein, dieses wird auch an Weihnachten zum Einsatz kommen.
Und mal gucken, wie das mit der Kälte weiter geht. Doch nicht so?:

Auto im Schnee

Wo ist mein Mantel?

Ich bin Krankenschwester und begegne im Berufsleben oft schwer kranken Menschen.
Obwohl ich immer nur sehr partiell zuständig bin, da ich ja nicht pflege, sondern nur fachliche produktspezifische Hilfestellung gebe, versuche ich mich einzufühlen und auch Bedürfnisse oder Versorgungslücken zu erkennen, auch wenn sie mir nicht auf dem Tablett serviert werden.
Oft erkenne ich auch, dass ich nur für einen Schwatz und ein paar „Mut-mach-Parolen“ geordert werde, was ich aber nicht verübel, sondern im Gegenteil, das Beste an meiner Arbeit ist.
Trotzdem habe ich immer einen Schutzmantel an. Einen Distanz-Mantel. Damit ich ihn zu Hause, oder besser schon im Auto, auch mal ablegen kann, zu kummervoll und sorgenschwer wäre mein eigenes Leben, wenn ich alles mitschleppen müsste.
Aber heute war dieser Mantel weg…
ArztpraxisIch war Patient. In einer onkologischen Arztpraxis, mittendrin. Guten Tag, Name, Termin, bitte kommen Sie mit, wo möchten Sie sitzen, hier die Flexüle, na die Venen sind ja prima, rumms, rin die Nadel, ran die Flasche, abgefertigt. Zwischendurch wurde aufmerksam geguckt, eine Schwester war immer da, also alles bestens.
Nach und nach kamen die anderen Patienten. Eine alte Dame mit Perücke, bei mir Rubrik „süsse Omi“ dachte, sie tut sich einen Gefallen, nah an der Heizung zu sitzen. Ihr war schrecklich kalt, sie war eingewickelt in Decken. Leider hatte sie übersehen, dass sie einen schlichten, unbequemen Stuhl erwischt hatte und quälte sich zunehmend. Dies quälte wieder mich, aber in der Voraussicht auf mindestens 4 Stunden Infusion wollte ich meinen bequemen Relax-Sessel, den alle anderen auch hatten, nicht eintauschen. Bald wurde aber eine Nachbarin neben mir fertig und diesen Stuhl konnte die „süsse Omi“ dann übernehmen. Und trotz ihrer anfänglichen Stuhl-Misere belustigte sie uns mit Story’s von ihrem „Geist“ zu Hause. Ständig fehlt was, Waschmaschine verstellt, Gewürze auf dem Boden verstreut, brauchbares Essen im Mülleimer. Sie hat derzeit täglich Chemo und wenn sie nach Hause kommt äugt sie erstmal vorsichtig, was sich in ihrer Abwesenheit alles wie verändert hat. Dann setzt sie sich in die Küche um sich abzuregen. Und dann versucht sie, das Chaos in Ordnung zu bringen, während ihr „Geist“ sie fragt, was sie schönes eingekauft hätte, war doch so lange weg? Ich hab auch einen Augenblick gebraucht um zu begreifen, dass ihr Geist ihr dement werdender Mann ist.
Was ist für sie schlimmer, ihre Krankheit oder ihr (Quäl-)Geist?
Eine andere Frau war um die 60, auch mit Perücke, das hab ich aber erst zur Kenntnis genommen, als sie davon sprach, dass die Haare weg wären: „…aber was tut man nicht alles, um zu leben…“. Sie war etwas verständnislos ob der dienstlichen Anrufe, die ich erhielt. In einem Gespräch war mir wohl anzumerken, dass ich unter Zeitdruck stand, die Zeit in der Arztpraxis nur mühsam der Arbeitszeit entrissen… Sie erzählte mir, das Leben sei zu kurz, um sich abzuhetzen, der Körper würde sich wehren, man sollte auf ihn hören… Sie hat ja recht, aber (….)
Ein Opi und sein Elend hat mir das Herz abgeschnürt. Lustige derbe Sprüche, ein Berg Zeitungen…los geht’s. Irgendwie aufgeschnappt: Rückfall, jetzt Lungenkrebs, kennt das Procedere. Haste gedacht! Bei der 2. Tüte kommt die Schwester und erklärt ihm, wegen der Nebenwirkungen (Fingernägel könnten abfallen…) bekommt er Eis- Handschuhe. Erst ungläubig (Witz? hoff?), dann , naja, wird schon gehen… und dann kommt die Schwester mit halben Boxhandschuhen! Da sass er nun, nix Zeitung lesen, nix festhalten, nur Löcher in die Luft starren! Ca. 2 Stunden. Danach tat er mir noch mehr leid, Handschuhe weg, Muttis Vesper-Box raus; lecker Schrippen! Die hätte er nun die ganze Zeit gern gegessen! Von wegen kennt sich aus! Es kann alles immer noch schlimmer werden!
Ich will meinen Mantel wiederhaben!!
Aber alle wurden irgendwann fertig (gab noch mehr…) und ich, die sich am gesündesten vorkam ( bei mir sollte wegen schlechter Blutwerte „nur“ Eisen substituiert werden) hatte jetzt meinen Einsatz! Nach ca. 2 Stunden hatte ich schon Herzschmerzen bekommen, ich hab das dann als „heftiges Seitenstechen in Herzgegend“ definiert. Halbe Stunde Pause. Mist. Ick will hier raus! Danach etwas langsamer (Mist!) aber alles ok. Auf einmal: Rechte Hand schwillt an zur Pauke. Linke Hand zieht nach. In meinen Stiefeln wird es aber eng! Nächste Stufe: alle Gelenke schmerzen und bei Bewegung erwarte ich Knarrgeräusche. Rost? Eisen? Äh? Aha, Aufmerksamkeit erfolgreich auf mich gezogen! Schwester: „so, ich mach sie jetzt ab, den Schluck können wir lassen.. ich hab hier ein Medikament..“ „Welches?“ „Prednisolon“ „Will ich nicht!!“ Rückfrage Doktor. Ergebnis: keine Diskussion! Rin! Und dann zur Beobachtung bleiben. Oh nööö.
„Muss auf Toi.“ „Ja gehen Sie mal, aber schließen Sie nicht ab, falls was passiert.“ Hö? Passiert doch nix. Sollte den Tag den Doc ja nicht sehen. Eigentlich. Aber als ich zu mir kam, war er voll mit mir beschäftigt. Hab meine ganze Länge in einem winzigen Toiletten-Vorraum drapiert. Als ich aufwachte, dacht ich noch „warum liegen meine Beine auf dem Kloo?“ Alles klar. Kreislauf stabilisieren. Den Abgang hab ich total verpasst.
Naja, Miki will natürlich gleich heldenmäßig aufstehen, die Schwestern bringen einen Rollstuhl, setzen mich auch noch rein, dann fehlt wieder ein Stück.
So ging das dann eine Weile, ich dachte es geht..Versuch..schwank… hinleg.
Inzwischen konnte ich mich kaum noch bewegen, alle Gelenke gefühlte Ballons, schwergängig, bei Bewegung sofort schmerzhafter Protest!
Naja, was soll ich sagen. War wohl noch mindestens zwei weitere Stunden vor Ort, das Zeitgefühl ging mir verloren. Zum Schluss waren es ungefähr sieben Stunden. Sieben Stunden, die mein Auto auf dem Gehweg geparkt war, in Friedrichshain! Hab ich mir solche Sorgen gemacht! Und dass sie mich – ohne Abholkommando- nicht so schnell aus der Praxis lassen konnten, war auch klar! Und mein Auto DORT und ÜBERHAUPT allein zu lassen? Nie!! (Treue Leser kennen ja meine Auto-Macke).
Naja, nun hocke ich hier, wusste gar nicht, wieviel Gelenke so eine Hand hat, ALLES tut bei JEDER Bewegung weh, aus den Stiefeln bin ich gar nicht rausgekommen, Füsse dick wie vom Elefant geborgt und die Hände können nicht zufassen! Später hab ich es geschafft, Kaffee kochen ging irgendwie, Stulle schmieren nicht, auch egal…
Aber ich bin froh, auf meinem Sofa zu sitzen, mein Auto vor der Haustür geparkt und alles andere wird auch wieder…
Über’s Fernsehprogramm ärgern? Zeitverschwendung! Wie unwichtig!
An den Opi und die Omi & Geist denken? Ja. Leider. Oder nicht (leider)?

Wo ist mein Mantel???

Mantel

Einfach nur leben….

Einfach nur leben und leben lassen-
neue Wege gehen, die alten verlassen.
Manchmal umdrehen und auch nachdenken,
Erinnerungen bewahren und als Schatz in der Seele versenken.

Auch mal trauern und zweifeln.
Anhalten, grübeln, abwägen dann und wann.
Aber auch begreifen,
dass man keinen Weg rückwärts gehen kann.

Sehen bis zum Horizont,
aber alles nur verschwommen,
doch lieber leben im hier und jetzt,
sonst ist die Chance zerronnen.

Jeder Anfang heißt auch Ende,
immer gibt es auch den Schmerz,
viele hoffen auf eine Wende,
hören aber nicht auf ihr Herz.

Und das Herz ist ein dummes Ding,
lässt sich nicht vom Kopfe lenken.
Man kann es wegschließen.
Oder verschenken.

Ich hab schon vieles falsch gemacht.
So manchen Schmerz einfach weggelacht.
Aber ich kehre nicht um, gehe den Weg bis zum Schluss,
selbst wenn ich dann einen Irrtum erkennen muss.

Miki